Easyjet will Lufthansa in Deutschland Konkurrenz machen
Archivmeldung vom 04.03.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer größte britische Billigflieger Easyjet bläst mit der Eröffnung einer Basis in Hamburg Ende März zur Attacke auf die Lufthansa in deren Heimatmarkt. "Ich habe keine Zweifel, dass wir mit Air Berlin und Germanwings in allen Belangen mithalten können und wir dieses Jahr zum deutlich stärkeren Wettbewerber für die Lufthansa werden", sagte Easyjet-Chefin Carolyn McCall der Digitalzeitung "Handelsblatt Live".
"Klassische Airlines wissen nicht, wie man Geld auf der Kurzstrecke verdient - sie wissen das nur für Premium-Langstrecken-Flüge", sagte die Vorstandschefin. Die Kurzstrecke gehöre nicht zu deren Stärken, weil sie höhere Kosten und eine viel komplexere Struktur hätten. Das gelte selbst für deren Billigflug-Töchter. Die einzige weibliche Vorstandschefin einer börsennotierten Fluglinie in Europa rechnet zudem mit einer großen Kräfteverschiebung im europäischen Luftverkehr.
"In den nächsten Jahren wird die überwiegende Mehrzahl des Luftverkehrs in Europa von Billigfliegern übernommen werden", prognostizierte McCall. Nicht alle Fluggesellschaften in Europa würden dem harten Preiskampf standhalten. "Ich bin sicher, dass wir mehr Kooperationen in den nächsten Jahren in Europa sehen werden und mehr Konsolidierung in der Luftfahrtbranche."
Easyjet ist die Nummer zwei unter Europas Günstiganbietern und hatte den irischen Rivalen Ryanair mit einem Gewinnplus von 51 Prozent zuletzt deutlich in den Schatten gestellt. Klare Worte findet McCall auch für die Probleme am neuen Berliner Großflughafen BER. "Ich muss zugeben, dass die Probleme in Berlin eine wirkliche Schande sind", klagt die Top-Managerin. Bislang hat die britische Airline ihre einzige deutsche Basis auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld, wo sie der dominierende Anbieter ist. Ursprünglich hatte Easyjet jedoch ihre Berlin-Basis bereits auf den neuen Berliner Flughafen BER verlegen wollen, für den es immer noch keinen Eröffnungstermin gibt.
Die Britin verliert angesichts des Krisenmanagements am neuen Airport nun allmählich die Geduld. "Wir brauchen mehr Klarheit über die Öffnungspläne für BER", verlangt McCall. Berlin könne seine Probleme mit dem Flughafen nicht auf den Rücken der Fluggesellschaften lösen. Die Unsicherheit schaffe keine Basis, um den Luftverkehr in Berlin zu entwickeln, betonte sie.
Quelle: dts Nachrichtenagentur