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Erwerbslosenquoten 2017 für alle Qualifikationsniveaus in Deutschland unter OECD-Durchschnitt

Archivmeldung vom 12.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Statistisches Bundesamt

Die Erwerbslosenquote der 25- bis 64-Jährigen insgesamt lag in Deutschland im Jahr 2017 mit 3,5 % unter dem OECD-Durchschnitt von 5,8 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war die Erwerbslosenquote für Personen mit einem tertiären Bildungsabschluss (2,0 %) nur halb so hoch wie der OECD-Durchschnitt von 4,1 %. Personen mit mittlerem Qualifikationsniveau waren in Deutschland mit einer Erwerbslosenquote von 3,3 % nur in geringem Umfang von Erwerbslosigkeit betroffen. Der OECD-Durchschnitt betrug im Vergleich dazu 6,1 %.

Deutlich höher war dagegen die Erwerbslosenquote für Personen mit niedrigem Bildungsstand. Sowohl in Deutschland (9,2 %) als auch im OECD-Durchschnitt (10,4 %) waren 2017 rund ein Zehntel dieser Geringqualifizierten erwerbslos. In den meisten Bundesländern wichen die Erwerbslosenquoten für Personen mit einem tertiären Bildungsabschluss nur geringfügig vom Bundesdurchschnitt (2,0 %) ab. Die niedrigsten Quoten hatten Hessen (1,3 %) und Bayern (1,5 %). Lediglich für Berlin lag sie mit 3,6 % deutlich höher.

Bei den Erwerbslosenquoten für Personen mit mittlerem Bildungsstand traten dagegen beachtliche Unterschiede zwischen den Bundesländern auf. So lagen für alle neuen Bundesländer (4,4 % bis 6,9 %), Berlin (6,4 %) und Bremen (4,4 %) die Erwerbslosenquoten für diese Personen über dem Bundesdurchschnitt (3,3 %). Bayern hatte mit der geringsten Erwerbslosenquote von 1,9 % dagegen eine sehr günstige Beschäftigungssituation für Personen mit mittlerem Qualifikationsniveau.

Noch stärkere Unterschiede zwischen den Bundesländern traten für Personen mit niedrigem Bildungsstand auf. Die Erwerbslosenquoten für Geringqualifizierte waren in Sachsen-Anhalt (23,6 %), Berlin (21,0 %), Sachsen (18,9 %) und Mecklenburg-Vorpommern (18,5 %) mehr als doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt (9,2 %). Auch bei Personen mit niedrigem Bildungsstand hatte Bayern die geringste Erwerbslosenquote (5,3 %), gefolgt von Baden-Württemberg (6,0 %) und Rheinland-Pfalz (6,2 %).

Methodische Hinweise

Personen mit einem hohen Bildungsstand verfügen über einen akademischen Abschluss oder einen Meister-, Techniker- oder Fachschulabschluss. Berufsqualifizierende Abschlüsse und/oder das Abitur beziehungsweise die Fachhochschulreife gehören zum mittleren Bildungsstand. Personen mit einem Haupt-, Realschulabschluss, Abschluss einer polytechnischen Oberschule und ohne beruflichen Abschluss beziehungsweise ohne Bildungsabschluss haben einen niedrigen Bildungsstand.

Die Erwerbslosenquote ist gemäß der Definition in den ILO-Richtlinien die Anzahl der Erwerbslosen dividiert durch die Anzahl der Erwerbspersonen; die Angabe erfolgt in Prozent.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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