Otto-Vorstand fordert neue Unternehmenskultur

Nach dem Aus des Konkurrenten Quelle hat Dr. Rainer Hillebrand, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Otto Group, von Deutschlands Versandhändlern eine neue Unternehmenskultur eingefordert.

"Alle, die weiter überwiegend in Katalogen denken, müssen aufpassen, dass sie nicht aussterben - wie die Dinosaurier", sagte Hillebrand im Gespräch mit der Dialogmarketing-Fachzeitung ONEtoONE. "Man muss lernen, sich anpassen zu können, und eine Kultur entwickeln, die Irrtümer in den Geschäftsabläufen erlaubt." Trial and Error müsse zur Unternehmenskultur gehören. "Wir haben in der Otto Group ein Budget für Test- und Lern-Maßnahmen", so Hillebrand weiter. "Trial and Error bedeutet hier: Wir irren uns empor."

Zum Teleshopping, einem Teilbereich des Versandhandelsmarktes, sagte der Vize-Chef der Otto Group: "Wir haben klassisches Teleshopping immer wieder getestet, uns vor einigen Jahren aber entschieden, dem klassischen Teleshopping eine nicht so große Bedeutung beizumessen und künftig viel mehr auf IPTV zu setzen." Teleshopping in Deutschland sei für die Otto Group nur interessant, "wenn wir etwas Bestehendes akquirieren könnten". Einen weiteren, neuen Teleshopping-Sender in Deutschland aufzubauen, hält Hillebrand für wenig sinnvoll. "Einen solchen Sender mit einem Partner im Ausland aufzubauen, kann ich mir hingegen sehr gut vorstellen. Es gibt dazu aber keine konkreten Überlegungen", so der Manager. Auf jeden Fall werde IPTV in Zukunft eine größere Rolle spielen - ganz bestimmt auch für die Otto Group. Hillebrand: "Und da kann es nur gut sein, wenn man schon einen entsprechenden Brand dafür hat."

Quelle: J&S Dialog-Medien