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Umsatz im Dienstleistungsbereich im März 2022 um 13,0% höher als im Vorjahresmona

Archivmeldung vom 07.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Dienstleistungssektor in Deutschland (ohne Finanz- und Versicherungsdienstleistungen) hat im März 2022 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) real (preisbereinigt) 13,0 % und nominal (nicht preisbereinigt) 16,4 % mehr umgesetzt als im März 2021.

Reale Umsatzentwicklung der konsumnahen Dienstleistungen erholt sich nach Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen

Die Umsätze zahlreicher konsumnahen Dienstleistungen, die im Vorjahr durch die Corona-Pandemie besonders beeinträchtigt waren, haben sich im März 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat mehr als verdoppelt. In der Personenbeförderung in der Luftfahrt sowie bei Reisebüros und Reiseveranstaltern haben sie sich die Umsätze mit Wachstumsraten von 266,4 % beziehungsweise 229,5 % zum Vorjahresmonat März 2021 sogar mehr als verdreifacht. Die Umsätze dieser beiden Wirtschaftszweige lagen damit auch höher als vor der Corona-Krise, nämlich um 13,0 % beziehungsweise 3,6 % über dem Jahresdurchschnitt von 2019. In der Personenbeförderung im Eisenbahnverkehr, die weniger stark von der Krise betroffen war, fiel der Umsatzzuwachs im Vorjahresvergleich mit +85,8 % zwar deutlich niedriger aus, erreichte jedoch fast das Rekordniveau vom Dezember 2019.

Im deutlichen Kontrast hierzu liegen die Umsätze der krisengeschüttelten Kreuzfahrtbranche noch immer auf einem sehr niedrigen Niveau. Hier stiegen die Umsätze gegenüber dem Vorjahresmonat zwar um 159,7 %, lagen jedoch noch immer 66,4 % unter dem durchschnittlichen Jahresergebnis von 2019. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei der Umsatzentwicklung der Messe- und Kongressveranstalter, die im März 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat ein Plus von 57,3 % erwirtschaften konnten. Gegenüber dem Jahresdurchschnitt von 2019 lagen ihre Umsätze aber noch immer 41,3 % niedriger.

Im Vergleich zu den konsumnahen Dienstleistungen sind die realen Umsätze der unternehmensnahen Dienstleistungen in der Krise nicht eingebrochen. So wiesen zum Beispiel die Informations- und Kommunikationsdienstleister sowie die Güterbeförderung im März 2022 gegenüber dem Jahresdurchschnitt von 2019 ein Plus von 18,8 %beziehungsweise 56,1 % auf.

Dienstleistungsproduktionsindex 11,4 % höher als im März 2021

Die Dienstleistungsproduktion lässt sich als die preisbereinigte Summe erbrachter Dienstleistungen auf der Grundlage der Bruttowertschöpfung angeben. Dieser Index stieg im März 2022 um 11,4 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Unter den konsumnahen Dienstleistungsbereichen machte sich die Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen insbesondere im Gastgewerbe bemerkbar. Hier erzielten die Kneipen, Bars und Diskotheken (Ausschank von Getränken) mit +341,1 % den mit Abstand größten Zuwachs, gefolgt von den Hotels, Gasthöfen und Pensionen sowie den Ferienunterkünften mit 244,3 % und 218,7 %.

Methodische Hinweise:

Bis Ende 2021 umfasste die Konjunkturstatistik im Dienstleistungsbereich die Bereiche Verkehr und Lagerei, Information und Kommunikation, Gastgewerbe, freiberufliche und technische Dienstleistungen und die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen. Seit dem Berichtsmonat Januar 2022 sind auch die Branchen "Grundstücks- und Wohnungswesen" (WZ 68), "Vermietung von beweglichen Sachen" (WZ 77) - etwa von Fahrzeugen, Maschinen sowie Sport- und Freizeitgeräten - und "Gebäudebetreuung; Garten- und Landschaftsbau" (WZ 81.1 und 81.3) enthalten. Nicht in der neuen Statistik über den Dienstleistungsbereich enthalten sind die "Finanz- und Versicherungsdienstleistungen".

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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