Trotz mehr Beschäftigung: Mehr Menschen von Armut bedroht
Archivmeldung vom 26.11.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtIn Deutschland sind immer mehr Menschen von Armut bedroht oder dauerhaft arm, obwohl es noch nie zuvor so viele Erwerbstätige gab. Das geht aus dem "Datenreport 2013 - Ein Sozialbericht für Deutschland" hervor, der vom Statistischen Bundesamt, der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Soziooekonomischen Panel (SOEP) am DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) herausgegeben wird.
Trotz wachsender Beschäftigtenzahl waren vor zwei Jahren demnach mehr Menschen von Armut bedroht: 2011 lag der Anteil armutsgefährdeter Personen bei 16,1 Prozent, 0,9 Prozent mehr als im Jahr 2007. Als arm galt 2011, wer weniger als 980 Euro im Monat zur Verfügung hatte. Bei den 55- bis 64-Jährigen stieg das Armutsrisiko innerhalb von vier Jahren deutlich an: von 17,7 Prozent im Jahr 2007 auf 20,5 Prozent im Jahr 2011. Unter den 18- bis 24-Jährigen galten 2011 bereits 20,7 Prozent als armutsgefährdet, 0,5 Prozent mehr als im Jahr 2007.
Gleichzeitig hat auch die dauerhafte Armut zugenommen. Von den im Jahr 2011 armutsgefährdeten Personen waren 40 Prozent bereits in den letzten fünf Jahren arm. Im Jahr 2000 betrug der Anteil der dauerhaft Armen noch 27 Prozent. Zugleich hatte Deutschland 2012 mit 41,5 Millionen so viele Erwerbstätige wie noch nie.
Allerdings war das Arbeitsvolumen niedriger als 1991: Die Zahl der Arbeitsstunden, die jeder Erwerbstätige durchschnittlich leistet, habe in den letzten 20 Jahren kontinuierlich abgenommen, heißt es in dem Datenreport. Ein Grund: Immer mehr Menschen arbeiten gewollt oder unfreiwillig in Teilzeit.
Quelle: dts Nachrichtenagentur