Unternehmenssteuern - Teurer Standort D
Archivmeldung vom 04.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDeutschland hat in Sachen Unternehmensbesteuerung nach wie vor einen erheblichen Reformbedarf. Nur in Japan und den USA greift der Fiskus noch stärker auf die Gewinne der Kapitalgesellschaften zu als hierzulande. So belaufen sich in der Bundesrepublik die Körperschafts- und Gewerbesteuern insgesamt auf 38,7 Prozent des Bruttogewinns.
Die schlechte Position Deutschlands ist nicht zuletzt das Ergebnis
des im Zuge der EU-Osterweiterung verschärften Steuerwettbewerbs, der
die Gesetzgeber in vielen Ländern gezwungen hat, die
Körperschaftssteuersätze zu senken. So belief sich die
durchschnittliche Tarifbelastung durch die Körperschaftssteuer in der
damaligen EU 1984 auf 47 Prozent - in der heutigen EU sind es nur
noch rund 25 Prozent. Zwar hat auch der deutsche Staat die
Körperschaftssteuer von 56 auf 25 Prozent mehr als halbiert. Doch
noch immer müssen die Firmen in Deutschland, anders als die
Konkurrenten in anderen Ländern, zusätzlich Gewerbesteuer in Höhe von
durchschnittlich 16,7 Prozent abführen. Auf diesem Gebiet hat sich -
mit Ausnahme der Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer 1998 - für die
Unternehmen in den vergangenen Jahren nichts zum Besseren gewendet.
Quelle: Pressemitteilung IW Köln