Bafin erwartet hohe Nachzahlungen an Sparkassen-Kunden
Archivmeldung vom 09.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Finanzaufsicht Bafin erwartet im Streit um den Umgang mit Prämiensparverträgen hohe Nachzahlungen von den Sparkassen. Er sei überzeugt, dass am Ende viel Geld an die Kunden zurückfließen werde - auch, weil man sich bei dem Thema frühzeitig positioniert habe, sagte Bafin-Chef Mark Branson dem "Handelsblatt".
Um die richtige Zinsberechnung in Prämiensparverträgen, die vor allem von Sparkassen verkauft wurden, wird seit Jahren gerungen.
Die
Bafin findet, dass viele Banken die Zinsen zulasten der Sparer zu
niedrig kalkuliert haben, und hat deshalb bereits im Sommer 2021 in
einer Allgemeinverfügung Nachzahlungen gefordert. Im Juli 2024 äußerte
sich der Bundesgerichtshof (BGH) erstmals konkret zur Art der
Zinsberechnung und legte für bestimmte Verträge einen Referenzzins fest,
an dem sich die Institute orientieren sollen. Die Bafin werte aktuell
die Urteilsbegründung aus und prüfe dann, "wie wir weiter vorgehen",
sagte Branson.
Die meisten Banken weigern sich bisher zu
bezahlen. Weil viele Institute Prämiensparverträge inzwischen gekündigt
haben, drohen die Ansprüche von Kunden zu verjähren. "Das ist leider oft
ein Problem", räumte Branson ein. "Durch eine Allgemeinverfügung der
Bafin wird die Verjährung nicht gestoppt." An die Kunden hat Branson
deshalb einen klaren Rat: Man empfehle Verbrauchern, ihre
Prämiensparverträge rasch zu überprüfen und ihre Bank oder Sparkasse
darauf anzusprechen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur