Middelhoff weist alle Vorwürfe zurück
Archivmeldung vom 14.04.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer frühere Vorstandschef des insolventen Arcandor-Konzerns Thomas Middelhoff hat unmittelbar vor Beginn des Schadenersatzprozesses gegen ihn alle Vorwürfe zurückgewiesen. "Diese Klage ist ohne Substanz und damit verbunden auch die Kampagne, die ich zwei Jahre über mich ergehen lassen musste", sagte Middelhoff der ZEIT.
Der Insolvenzverwalter des Handelskonzerns Arcandor Klaus Hubert Görg hatte Middelhoff vor dem Landgericht Essen auf 175 Millionen Euro Schadenersatz verklagt. Der Prozess beginnt am Mittwoch, den 13. April 2011.
"Herr Görg hat eine Theorie, die jeden Wirklichkeitsbezug vermissen lässt", sagte Middelhoff über die Vorwürfe. Die Theorie "besteht darin, dass ich mit dem Bauunternehmer und Vermögensverwalter Josef Esch sowie mit der Bank Sal. Oppenheim zum Nachteil von Karstadt zusammengearbeitet haben soll - und zwar aus Eigennutz."
Der Prozess gehört zu den Folgen der Insolvenz von Arcandor im Sommer 2009. In deren Zuge wurde der Konzern aufgeteilt, das Versandhaus Quelle abgewickelt, und das Kaufhaus Karstadt ging an den Investor Nicolas Berggruen.
In dem Prozess wird es auch um die Beziehung von Middelhoff zu seinem früheren Vermögensverwalter Esch gehen. Unter anderem hatte Middelhoff, bevor er zu Arcandor ging, in geschlossene Immobilienfonds investiert, die fünf Karstadt-Warenhäuser übernommen hatten. Das Engagement in den geschlossenen Oppenheim-Esch-Fonds erschien Middelhoff risikolos, sagte er, "weil immer die Bank Sal. Oppenheim mit investiert hat. Außerdem waren die Eigentümer der Bank mit privatem Vermögen dabei ... Ich habe hier gesessen und gesagt, wo ist das Problem, ich bin ja wie Hans im Glück." Esch habe ihm, wie Middelhoff sagt, in der "Gesamtvermögensverwaltung" alles abgenommen. "Da werden Sie ja fast schon lebensuntüchtig."
Quelle: DIE ZEIT