Gut 320 Banken und Sparkassen kassieren Negativzinsen von Sparern
Archivmeldung vom 01.03.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićImmer mehr Banken und Sparkassen führen Negativzinsen auf private Guthaben ein. Allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres sind mehr als 60 Geldhäuser diesem Schritt gefolgt. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2020 waren es rund 200 Institute, die Strafzinsen auf private Einlagen einführten.
Geht es in diesem Tempo weiter, dann wird Ende 2021 gut jedes zweite Geldhaus in Deutschland offiziell ein sogenanntes Verwahrentgelt kassieren. Insgesamt zählt das Verbraucherportal biallo.de nun 322 Geldhäuser mit Strafzinsen im Privatkundenbereich, bei Firmenkunden sind es 379 Institute. Untersucht werden fortlaufend rund 1.300 Banken und Sparkassen.
In der überwiegenden Mehrheit ist der Strafzins identisch mit dem negativen Einlagensatz der Europäischen Zentralbank (minus 0,5 Prozent). Sieben Banken setzen das Verwahrentgelt höher als die EZB an. In der Spitze beträgt der Negativzins minus 0,75 Prozent.
Meist räumen die betreffenden Banken ihren Kunden einen gewissen Freibetrag ein, der von den Strafzinsen ausgenommen ist und sich in der Regel auf 100.000 Euro beläuft. "Allerdings sehen wir seit einigen Wochen einen sich verstärkenden Trend, dass die Freibeträge deutlich sinken", sagt Horst Biallo, Gründer und CEO des gleichnamigen Verbraucherportals. "Gut 40 Geldhäuser gewähren nur noch einen Freibetrag von 10.000 Euro und weniger auf dem Girokonto oder Tagesgeld. 15 Banken kassieren bereits ab dem ersten Euro ab." Wie sich Verbraucher gegen Negativzinsen wehren können und welche Alternativen es für Sparer gibt, ihr Geld sicher und ertragreich anzulegen, verrät Horst Biallo im neuen Podcast von biallo.de.
Quelle: Biallo & Team GmbH (ots)