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DGB wirft Unternehmen mangelnde Ausbildungsreife vor

Archivmeldung vom 26.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ingrid Sehrbrock Bild: DGB
Ingrid Sehrbrock Bild: DGB

Kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die mangelnde Ausbildungsreife zahlreicher Unternehmen beklagt. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock sagte der "Saarbrücker Zeitung": "Viele Betriebe sind einfach nicht ausbildungsreif."

So würden Firmen Azubis als billige Arbeitskräfte ausnutzen und Überstunden sowie unregelmäßige Arbeitszeiten für normal halten. "Viele Branchen, die über fehlende Auszubildende klagen, haben oft miese Ausbildungsverhältnisse", kritisierte Sehrbrock. Die Betriebe müssten attraktiver werden, "zum Beispiel in dem sie ihre Azubis besser bezahlen". Angesichts des steigenden Bedarfs an Lehrlingen forderte Sehrbrock die Arbeitgeber auf, endlich verstärkt junge Menschen mit Real- oder Hauptschulabschluss in die betriebliche Ausbildung zu integrieren. Unternehmen wählten noch immer "die besten Schulabgänger aus und schreiben den Rest als nicht ausbildungsfähig ab".

Zugleich warnte Sehrbrock vor Euphorie am Lehrstellenmarkt. Glänzende Aussichten für junge Leute seien eine "Fata Morgana". Allein im vergangenen Jahr hätten sich 320.000 Jugendliche in Warteschleifen und Ersatzmaßnahmen befunden, "obwohl sie zu einem großen Teil laut der Bundesagentur für Arbeit sofort eine Ausbildung hätten beginnen können", so die stellvertretende DGB-Vorsitzende.

Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)

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