Hoffnung für Werke von CNH und Bosch-Siemens in Berlin
Archivmeldung vom 08.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn den Streit um die Zukunft des Berliner CNH-Baumaschinenwerkes ist offenbar Bewegung gekommen. "Wir sind optimistisch, dass es zumindest für einen Teil der Arbeitsplätze eine Lösung geben kann", sagte Luis Sergio, zuständiger Sekretär der IG Metall, dem "Tagesspiegel".
Im günstigsten Fall
könne es "in drei bis vier Wochen" eine Einigung geben, erklärte er
nach einem ersten Gespräch der Arbeitnehmer mit CNH-Managern. Seit
zwei Wochen protestiert die Belegschaft mit einem Streik gegen die
für Ende Juni beabsichtigte Schließung der Spandauer Fabrik.
Möglicherweise könne eine "verwandte Art der Produktion" an dem
Standort weitergeführt werden, allerdings nicht unter dem Dach des
CNH-Konzerns. "Die CNH-Leute wollen alles tun, das sie vor einem
Sozialplan und vor der Rückforderung von Subventionen schützt",
berichtete er.
Hintergrund: Der Berliner Senat hatte angekündigt, 70 Millionen
Euro an früher gezahlten Subventionen von CNH zurückzufordern, sollte
die Produktion tatsächlich geschlossen werden. Sergio: "CNH würde
eine Alternative für den Standort unterstützen, wenn die IG Metall
eine präsentierte." An einem Konzept arbeite die IG Metall derzeit.
Ob alle 500 Stellen in der Produktion gerettet werden könnten, sei
"dahingestellt". Solange es keine Lösung gebe, werde weiter
gestreikt. Eine CNH-Sprecherin bestätigte Gespräche, wollte sie aber
nicht kommentieren.
Auch die Verhandlungen für das Berliner Waschmaschinenwerk von
Bosch-Siemens (BSH) kommen voran. "Von einer Schließung der
Produktion war zuletzt nicht mehr die Rede", sagte Betriebsratschef
Güngör Demirci. "Es sieht so aus, dass wir noch einige Jahre hier
Waschmaschinen produzieren können." Zu möglichen Zugeständnissen
seitens der Belegschaft wollte er nichts sagen. Bis Mai könne aber
eine Lösung gefunden sein. Eine BSH-Sprecherin wollte sich zum Stand
der Verhandlungen nicht äußern.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel