Karstadt möchte auch sonntags öffnen
Archivmeldung vom 23.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKarstadt-Warenhaus-Chef Peter Wolf hat sich für eine Freigabe der Ladenöffnungszeiten auch am Sonntag ausgesprochen und zugleich die Streichung tariflicher Spätzuschläge gefordert. Eine Öffnung sonntags "wäre schön", sagte Wolf dem Tagesspiegel.
Gerade für die Standorte in Metropolen wie Berlin
sei dies wichtig, denn diese seien einem hartem Wettbewerb
ausgesetzt. In Berlin ist die Karstadt Warenhaus GmbH unter anderem
mit ihrem Flaggschiff KaDeWe vertreten. "Hier in der Championsleague
vergleicht man sich ja mit Paris oder Mailand", sagte der
Karstadt-Manager. In vielen europäischen Städten sei das Einkaufen am
Sonntag anders als in Deutschland schon möglich.
Auf die Spätzuschläge, die die Branche ihren Verkäufern am Abend
zahlen muss, würde Wolf gerne verzichten. Mit einer weiteren Freigabe
der Ladenöffnungszeiten müssten daher auch die tariflichen
Spätzuschläge abgeschafft werden, forderte Wolf. Die
Tarifverhandlungen in der Branche laufen gerade. Die Spätzuschläge
seien nicht mehr zeitgemäß, andere Branche wären hier schon viel
weiter vorangeschritten. Dort funktioniere es auch ohne Zuschläge.
Würde diese beibehalten, wären Schichtbetriebe aufgrund zu hoher
Personalkosten nicht mehr möglich. Vor dem Hintergrund der
Flexibilisierung sei dies den Beschäftigten auch zumutbar.
In der aktuellen Tarifauseinandersetzung mit Verdi sieht der Karstadt-Warenhaus-Chef die Gefahr von flächendeckenden Warnstreiks. "Aber ich hoffe, dass beide Parteien sich hier vernünftig einigen", sagte er. Denn der Wettbewerb sei jetzt schon extrem hart. "Durch Streiks würden wir Kunden verlieren."
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel