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RAG-Stiftung will mehr Geld in Wissenschaft und Kultur stecken

Archivmeldung vom 22.01.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo  / Die RAG-Stiftung wurde am 26. Juni 2007 als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit einem Stiftungskapital von 2,0 Millionen Euro gegründet
Logo / Die RAG-Stiftung wurde am 26. Juni 2007 als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit einem Stiftungskapital von 2,0 Millionen Euro gegründet

Die Essener RAG-Stiftung will künftig mehr Geld für Bildung, Wissenschaft und Kultur im Ruhrgebiet ausgeben. "Der öffentlichen Hand fehlen hierfür zunehmend die Mittel", sagte Stiftungschef Werner Müller zur Begründung im Interview mit der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). Das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum beispielsweise sei "in einem bedauernswerten Zustand und müsste grundsaniert werden". Er denke auch an die Finanzierung des Weltkulturerbes Zeche Zollverein in Essen. "Es gäbe auch darüber hinaus genug zu tun", fügte Müller hinzu.

Für das Jahr 2015 habe die RAG-Stiftung für Bildung, Wissenschaft und Kultur 7,5 Millionen Euro eingeplant, für 2016 rund zehn Millionen Euro. Müller regte eine deutliche weitere Steigerung an. Bei ihrer Gründung war eigentlich von der Politik festgelegt worden, dass die Stiftung vor allem Geld für die teuren Hinterlassenschaften des Bergbaus einsammeln soll, denn es muss voraussichtlich bis in alle Ewigkeit Grubenwasser gepumpt werden. Müller wirbt nun für mehr Spielraum: "Ich bin dafür, dass wir künftig guten Gewissens etwas mehr Geld für unsere Förderaktivitäten ausgeben dürfen als heute."

Der größte Geldbringer der RAG-Stiftung ist die Dividende des Essener Chemiekonzerns Evonik. Rund 68 Prozent der Evonik-Aktien sind im Besitz der Stiftung. Um das Risiko zu streuen, sollen Stück für Stück Anteile verkauft werden - bis es nur noch 25,1 Prozent sind. Zum Zeitplan sagte Müller: "Wir haben überhaupt keinen Zeitdruck. Die Dividendenrendite von Evonik liegt aktuell bei rund vier Prozent. Das ist gerade in Zeiten niedriger Zinsen ein ordentliches Niveau. Aber klar ist: Auf lange Sicht wollen wir uns breiter aufstellen, um das theoretische Risiko zu großer Chemielastigkeit zu senken."

Müller ist auch Aufsichtsratschef von Evonik. Im vergangenen Jahr hatte sich der Chemiekonzern am Bundesligisten Borussia Dortmund beteiligt und den Sponsoring-Vertrag bis Mitte 2025 verlängert. Aber mittlerweile steht die Borussia auf einem Abstiegsplatz. "Ich finde es schon ein bisschen ärgerlich, aber ich denke, das werden die Verantwortlichen schon wieder in den Griff bekommen", sagte Müller zur Entwicklung beim BVB. "Ich würde nicht von einer Krise sprechen und ich glaube auch nicht an einen Abstieg."

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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