Verhärtete Fronten in Verhandlungen zwischen Edeka und Verdi
Archivmeldung vom 02.05.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn den Verhandlungen zwischen Edeka und den Gewerkschaften über die Übernahme von Kaisers Tengelmann sind die Fronten zunehmend verhärtet: "Eine Einigung ist nicht in Sicht", sagte ein Betriebsrat, der an den Verhandlungen teilnimmt, dem "Handelsblatt". Die Positionen seien weit voneinander entfernt.
In einem internen Rundschreiben, aus dem das "Handelsblatt" zitiert, erklärt die Gewerkschaft Verdi, mit den Forderungen von Edeka würden in Nordrhein-Westfalen "mehr als ein Drittel der Arbeitsplätze vernichtet". Edeka wollte sich dazu auf Nachfrage nicht äußern, da es sich um laufende Verhandlungen handele. Politiker von Union und den Grünen zeigten sich überrascht. "Ich hätte nicht erwartet, dass Edeka so kurzfristig Stellenstreichungen ankündigt und Gabriel damit vorführt", sagte Katharina Dröge, wettbewerbspolitische Sprecherin der Grünen, dem "Handelsblatt". "Das zeigt, wie naiv es war von ihm, zu glauben, man könne Edeka daran hindern, Mitarbeiter zu entlassen. Wir haben von Anfang an kritisiert, dass es nicht gelingen wird, Edeka am Beschäftigungsabbau zu hindern."
Auch Gitta Connemann, stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, zeigte sich überrascht davon, wie früh Stellenstreichungen thematisiert werden. "Zu diesem frühen Zeitpunkt schon derart weitgehende Überlegungen zu Stellenstreichungen zu formulieren, ist ein Schlag ins Gesicht der Beteiligten", sagte sie dem "Handelsblatt"
Die Verhandlungen für Bayern gehen am Montag weiter. Die Gespräche in Nordrhein-Westfalen sind unterbrochen und auf den 9. Mai vertagt. Bundeswirtschaftsminister Siegmar Gabriel hatte die geplante Übernahmen von Kaisers Tengelmann genehmigt unter der Voraussetzung, dass zuvor ein Tarifvertrag zwischen Edeka und den Gewerkschaften abgeschlossen wird, der unter anderem den Bestand der 16.000 Arbeitsplätze für mindestens fünf Jahre sichert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur