Deutsche-Bank-Chef will bessere Unternehmenskultur
Archivmeldung vom 11.07.2019
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Freigeschaltet durch André OttNach der Verkündung des Umbaus der Deutschen Bank fordert der Vorstandschef Christian Sewing weitere Fortschritte beim Kulturwandel. "Wir als Führungskräfte müssen aufmerksam bleiben. Denn es passieren immer noch Dinge, die uns nicht gefallen können. Da müssen wir sofort eingreifen und gegensteuern", sagte Sewing dem "Handelsblatt".
Konkret sprach er einen Vorfall an, der sich am vergangenen Montag im Londoner Hauptquartier der Deutschen Bank ereignet habe. An diesem Tag begann das Geldhaus mit einem massiven Personalabbau, der bis 2022 rund 18.000 Stellen kosten wird.
"Mir fehlt jegliches Verständnis dafür, dass in unserer Niederlassung in London am Montag jemand Schneider bestellt hat, um Maßanzüge auszumessen", so der Deutsche-Bank-Chef.
"Am gleichen Tag mussten wir vielen Mitarbeitern im Aktienhandel sagen, dass sie gehen müssen, weil wir ihre Abteilung schließen", so Sewing weiter. Dass jemand an so einem Tag einen Schneider kommen lasse, sei respektlos. "Dieses Verhalten steht in keiner Weise im Einklang mit unseren Werten", so der Vorstandschef. Auf die Frage, ob der Vorfall Konsequenzen haben werde, antwortete er: "Wenn Sie es als Konsequenz ansehen, dass der Vorstandschef persönlich bei den Kollegen anruft und mit ihnen darüber spricht, dann ja. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass die beiden Kollegen meinen Anruf nicht vergessen werden", sagte Sewing dem "Handelsblatt". Insgesamt attestierte er der Deutschen Bank aber Fortschritte beim Kulturwandel. "In den vergangenen zwei, drei Jahren gab es keine großen neuen Fälle mehr. Das zeigt mir, dass unsere Bank sich ändert", so der Deutsche-Bank-Chef mit Blick auf die lange Serie von Skandalen, die das Geldhaus seit der Finanzkrise belasteten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur