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DB Cargo setzt auf Übernacht-Expresszüge

Archivmeldung vom 04.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kesselwagen-Zug von DB Cargo (Symbolbild)
Kesselwagen-Zug von DB Cargo (Symbolbild)

Foto: Urheber
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta will die Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn zum wichtigsten Bahnlogistik-Unternehmen in Europa machen. "Der Kunde braucht künftig nur noch uns. Wir organisieren die gesamte Logistikkette", sagte Nikutta den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland".

Wobei es keine Rolle mehr spiele, ob die Standorte der Unternehmen Gleisanschlüsse haben. "Ein Kernelement in dem Angebot sind unsere Expresszüge." Ziel sei, die hiesigen Wirtschaftszentren mit Transporten über Nacht auf kurzem Weg direkt miteinander zu verbinden. Als Pilotprojekt hat die Bahn damit zwischen Hamburg und Köln begonnen.

"Abends übernehmen wir die Güter in Hamburg, am nächsten Morgen ist der Wagen in Köln", so die Managerin. Die Transportaufträge sollen die Kunden kurzfristig online buchen können. Nach Hamburg-Köln sollen im Frühjahr und Sommer 2021 bis zu sieben weitere Schnellverbindungen zwischen großen Städten eingerichtet werden: Hamburg-Berlin, Hamburg-Mannheim, Köln-Berlin, Köln-München, Mannheim-München, Hamburg-Stuttgart und Bremen-Stuttgart. "Wir knüpfen ein regelrechtes Expresszug-Netzwerk", so Nikutta. Mit dem neuen Angebot könnten auch mehr Konsumgüter wie Kosmetikprodukte und Hygieneartikel oder Möbel über die Schiene zu den Händlern gebracht werden. Ein einziger Zug könne bis zu 52 Lkw ersetzen, die dann nicht mehr auf die Autobahn kämen.

"Jede Tonne Fracht, die wir so transportieren, spart 80 Prozent CO2 im Vergleich zum Straßenverkehr." Die DB-Cargo-Chefin beklagte, dass derzeit die Kostenbelastungen beim Güterverkehr zwischen Straße und Schiene "wirklich noch nicht fair" verteilt seien. "Hier gibt es Nachholbedarf - da sind sich noch nicht alle einig. Aber das historische Zeitfenster für die Schiene ist jetzt", sagte Nikutta dem RND. Sie ist gleichzeitig fest davon überzeugt, "dass produzierende Unternehmen künftig die gesamte Wertschöpfungskette unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten aufbauen werden". Und dann brauche man auch klimafreundliche Transporte.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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