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Hessische Altenpflege: Versorgungslücken trotz Rekordzuwachs an Jobs

Archivmeldung vom 29.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Innerhalb von nur fünf Jahren sind in der hessischen Altenpflege 8.617 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse geschaffen worden. Das teilt der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) auf Basis aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) mit.

Auch dieser deutliche Zuwachs könne aber die Versorgungslücken in der Pflege nicht schließen, warnt der hessische bpa-Landesvorsitzende Ralf Geisel. "Mit dieser Entwicklung hat die Altenpflege in Hessen von 2014 bis 2019 einen Jobzuwachs von mehr als 25 Prozent hingelegt, während die Gesamtmenge der Stellen in allen Wirtschaftsbereichen in diesem Zeitraum nur um 11,5 Prozent gewachsen ist", erklärt Geisel. "Diese Zahlen dürften jedem klarmachen: Die Pflege ist attraktiv, sonst würden sich nicht so viele Menschen für die Arbeit in diesem Bereich entscheiden", so Geisel. "Gleichzeitig nehmen Unternehmen und Träger ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft wahr und schaffen tausende neue Jobs. Von dieser Marktentwicklung in der Pflege profitieren alle."

Die Versorgungslücken in der Pflege ließen sich damit allein aber nicht schließen, so Geisel. Denn gleichzeitig steige die Zahl der Pflegebedürftigen durch die Alterung in der Gesellschaft stark an. Deshalb seien weitere Maßnahmen wie eine einfachere Zuwanderung internationaler Pflegefachkräfte sowie eine Neuverteilung von Aufgaben in der Pflege vonnöten.

Dazu müsse genau bewertet werden, welche Tätigkeiten welche Qualifikationen erforderten, so der bpa-Landesvorsitzende. "In der ambulanten Pflege ist ein flexiblerer Personalmix, der den jeweiligen Bedürfnissen der Pflegebedürftigen folgt, bereits für einzelne Leistungen vertraglich geregelt. Diesen Grundsatz ohne starre Quote gilt es weiterzuentwickeln und konzeptionell schnell auch auf die stationäre Pflege zu übertragen", so Geisel.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 1.200 in Hessen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die pflegerische Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden Euro.

Quelle: bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (ots)


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