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CDU-Arbeitsmarktexperte gegen anonymisierte Bewerbungen

Archivmeldung vom 16.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Paul-Georg Meister/pixelio.de
Bild: Paul-Georg Meister/pixelio.de

CDU-Arbeitsmarktexperte Karl Schiewerling kritisiert den Plan des NRW-Arbeitsministeriums und des Bundesfamilienministeriums, nur noch anonymisierte Bewerbungen zuzulassen. Er sei "sehr skeptisch, was das Ergebnis angeht", sagte Schiewerling im Gespräch mit den Zeitungen der WAZ-Medien-Gruppe.

Er rechnet mit mehr bürokratischem Aufwand für die Firmen. Im Zweifelsfall müssten die Personalmanager künftig mehr Kandidaten vorsprechen lassen, weil die Qualifikation allein nicht entscheidend ist. "Am Ende geht es nicht darum, den auf dem Papier besten Bewerber zu finden, sondern denjenigen, der am besten zum Betrieb passt", sagt Schiewerling, der das Modell für kleinere Betriebe mit 50 oder weniger Mitarbeitern für nicht praktikabel hält. Dagegen sagte SPD-Fraktionsvize Olaf Scholz der WAZ-Gruppe, dass es vernünftig sei, anonymisierte Bewerbungen zu fördern: "Vordringlich ist jetzt jedoch im Rahmen des überfälligen Arbeitnehmerdatenschutzgesetzes die technische, maschinelle Auswertung von Bewerbungen oder Schriftsachverständigengutachten zu verbieten", so Scholz. Experten hatten bemängelt, dass Ältere, Frauen oder Bewerber mit ausländischen Namen diskriminiert würden. In den Ministerien sollen die Personalmanager Bewerbungen ohne persönliche Angaben bekommen. Dazu aufgerufen hatte die Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Auch Firmen beteiligen sich am Test. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hält davon "äußerst wenig".

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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