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Gierflation? Händler steigern Margen, Kunden sind die größten Verlierer

Archivmeldung vom 22.05.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.05.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
(Symbolbild)
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Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Zwischen den großen Supermarktketten und den Herstellern tobt scheinbar ein harter Preiskampf, doch eine für das Handelsblatt durchgeführte Analyse der Beratungsgesellschaft Oliver Wyman der siebzig größten europäischen Unternehmen aus der Branche zeigt, dass die großen Konsumgüterkonzerne ihre Gewinne 2022 deutlich steigern konnten. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Auch die Händler konnten ihre Gewinne immerhin leicht steigern, während kleine Produzenten an Marge verloren. Die größten Verlierer sind demnach die Kunden.

Bei den großen Konsumgüterherstellern stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Verhältnis zum Umsatz von 19,3 auf 19,8 Prozent. Händler von Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs konnten die durchschnittliche Marge immerhin von 6,3 auf 6,4 Prozent anheben. Bei den kleineren Produzenten mit weniger als einer Milliarde Umsatz sank die Rendite im Schnitt hingegen von 12,5 auf 11,7 Prozent.

Mit der steigenden Inflation beschuldigten sich Hersteller und Händler gegenseitig, die Preise nach oben zu treiben, um ihre Gewinne zu erhöhen. In diesem Kontext macht auch der Begriff "Gierflation" die Runde. Der größte Verlierer dabei sind am Ende die Kunden. Kai Hudetz, Geschäftsführer des Handelsforschungsinstituts IFH, sagte:

"Im Moment darf vor allem einer klagen und das ist der Verbraucher."

Konsumenten seien die Verlierer der hohen Inflation. Allein im April lagen die Lebensmittelpreise nach Angaben des Statistischen Bundesamts um 17,2 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Händler und Hersteller monieren jedoch regelmäßig, dass sie angeblich selbst unter dramatisch steigenden Kosten leiden.

Auch Sicht von Experten scheinen die Klagen in der Branche jedoch übertrieben. Einen Beleg für die oft angeprangerte Gierflation, also übertriebene Preissteigerungen aus Profitgründen, liefert Wymans Analyse zwar nicht direkt, allerdings zeigt es sich, dass die drastisch gestiegenen Kosten weder in den Bilanzen der Hersteller noch in denen der Händler durchschlagen.

Die meisten Hersteller sind demnach in der Lage, die Situation gut zu meistern. So stieg der globale Umsatz der 25 analysierten europäischen Konsumgüterkonzerne, darunter unter anderem Nestlé und Henkel, im Jahr 2022 um 13 Prozent auf zusammen 538,5 Milliarden Euro. 25 kleinere Produzenten steigerten den Umsatz ebenfalls um 13 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro. Die Konzerne profitieren der Analyse zufolge auch von den expandierenden Geschäften jenseits Europas, primär in Amerika und Asien."

Quelle: RT DE

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