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Deindustrialisierung Deutschland: Ein Viertel der deutschen Unternehmen plant Stellenabbau

Archivmeldung vom 25.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Freepik / WB / Eigenes Werk
Bild: Freepik / WB / Eigenes Werk

Der deutschen Wirtschaft wurden durch die Corona-Maßnahmen und die Selbstmord-Sanktionen schwere Schläge verpasst. Dies zeigt sich nicht nur darin, dass die Erzeugerpreise mittlerweile um 45,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind. Laut einer Ifo-Umfrage plant inzwischen auch gut ein Viertel der Unternehmen Stellen abzubauen. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Der Grund, den die meisten Unternehmen nennen, sind die massiv gestiegenen Energiepreise. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage der Stiftung Familienunternehmen unter 1060 Unternehmen hervor, die das ifo-Institut im September 2022 durchführte. Dabei zeigt sich, dass die Firmen bei der letzten Umfrage im April noch deutlich optimistischer waren. Denn inzwischen erwägen 25 Prozent der Firmen einen Abbau von Arbeitsplätzen, um den hohen Energiekosten zu begegnen. Im April waren dies nur 14 Prozent gewesen. Jedoch 90 Prozent der Unternehmen planen Preiserhöhungen oder haben diese bereits umgesetzt.

Produktionsstopps und Übersiedelung ins Ausland

Aber auch die Pläne für einen Stopp der Produktion oder eine Verlagerung der Produktion ins Ausland haben seit April weiter zugenommen. Produktionsstopps planen bereits 13 Prozent, vorher waren es lediglich 6 Prozent gewesen. Ebenso ist der Anteil derjenigen Unternehmen, die den Weggang ins Ausland ins Auge fassen, mit inzwischen 9 Prozent höher als noch vor sechs Monaten (6 Prozent). Dazu kommt auch, dass 57 Prozent angaben, geplante Investitionen wegen der Energiepreise vorerst auf Eis zu legen. Und als wäre dies noch nicht genug, jede fünfte Firma (17 Prozent) überlegt, ob sie energieintensive Geschäftsbereiche nicht gleich ganz aufgibt.

Deindustrialisierung

Rainer Kirchdörfer, der Vorstand der Stiftung Familienunternehmen sprach von einem Alarmsignal: “Wir sehen seit einiger Zeit eine schleichende Verlagerung industrieller Wertschöpfung. Dies werden wir als Deindustrialisierung und Wohlstandsverlust erst in Jahren spüren – dann aber unumkehrbar.” Denn wie sich zeigt, werde der Industriestandort Deutschland abgewickelt. Unternehmen fahren ihre Fertigung zurück oder verlagern diese ins Ausland, wo die Energiekosten geringer sind, ebenso die Steuern und Abgabenlast oder der Bürokratieaufwand. Lösungen sind für Kirchdörfer die Weiternutzung von Kernenergie- und Kohlekraftwerken, die Senkung der Energiesteuern und staatliche Deckel auf Strom- und Gaspreise, sonst sei die Wirtschaft nicht mehr wettbewerbsfähig.

Auch Probleme mit Banken

Für viele Unternehmen ist es angesichts der wirtschaftlichen Lage derzeit aber auch nicht möglich Überbrückungsdarlehen zu erhalten. Wie eine ifo-Umfrage zeigt, wird es für Unternehmer mit ihren Banken immer schwieriger. 24,3 Prozent der Firmen berichten, dass die Banken angesichts einer drohenden Rezession und einer wachsenden Wahrscheinlichkeiten von Insolvenzen sehr zurückhaltend bei Kreditverhandlungen zeigen. Der höchste Wert seit 2017. “Die aktuell ungünstige wirtschaftliche Entwicklung lässt die Banken vorsichtiger werden”, sagte der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, der jedoch auch zu bedenken gibt, dass für manchen Unternehmen das wirtschaftliche Überleben von neuen Krediten abhängt. Besonders betroffen seien derzeit Kleinstbetriebe und Soloselbständige, so die ifo."

Quelle: Wochenblick

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