Trendforscher Wippermann warnt im "ZDF-Mittagsmagazin" vor negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft bei Scheitern der deutschen Nationalelf
Archivmeldung vom 02.03.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlAuf die entscheidende Bedeutung des Fußballs für das Lebensgefühl der Deutschen in diesem Jahr hat der Hamburger Trendforscher Peter Wippermann hingewiesen. "Wir haben eine leichte optimistische Grundstimmung", sagte Wippermann im "ZDF-Mittagsmagazin" am Donnerstag, 2. März 2006. "In dem Moment, wo der Nationalstolz doch sehr stark angekratzt wird, wird es sehr schnell wieder in eine pessimistische Grundhaltung gehen. Und das würde sich vor allem auf den Konsum auswirken."
Sollte die deutsche Nationalmannschaft schon in der Vorrunde
ausscheiden, werde man vermutlich "eine Art Schadenfreude
empfinden", meint Wippermann. "Und man wird gleichzeitig das
Selbstbewusstsein in den Keller tragen. Wir sind ein Land, was sehr
versportet ist. Wir wollen Nr. 1 sein, mindestens Nr. 2. Rankings in
allen Lebensbereichen." Die Bestenlisten sprächen Bände. Überall
gehe es um Ranking. "Und in dem Moment, wo man im Ranking abstürzt,
stürzt auch das Selbstbewusstsein ab. Und das hätte allerdings
direkte Auswirkungen auf die Wirtschaft."
Bisher habe die Wirtschaft eigentlich Erfolge zu verzeichnen "Wir sind Exportweltmeister. Aber wir sind im Selbstbewusstsein insgesamt sehr angeschlagen, denn wir haben 5 Millionen Arbeitslose", so Wippermann. Die Deutschen seien darüber hinaus verunsichert über ihre soziale Zukunft. "Optimismus ist eine ganz wichtig Voraussetzung, dass die Wirtschaft wieder anspringt". Doch in diesem Punkt sieht Wippermann ein Problem: Unser deutsches Naturell sei eher skeptisch. Die Deutschen sind nicht diejenigen, die nach dem Motto "Jetzt erst recht" agierten. "Wir sind sehr rational", so Wippermann, "und das könnte uns letzten Endes um den Sieg bringen."
Quelle: Pressemitteilung ZDF