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DIW-Ökonom Steinherr rechnet nur noch mit Wachstum von 1,5 Prozent

Archivmeldung vom 19.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Angesichts der Finanzmarktkrise in den USA rechnet der Abteilungsleiter Konjunktur des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Alfred Steinherr, für Deutschland in diesem Jahr nur noch mit einem Wachstum von 1,5 Prozent, statt der von der Bundesregierung prognostizierten 1,7 Prozent.

Steinherr sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe), der hohe Euro-Kurs und die wirtschaftliche Schwäche der USA würden nicht ohne Folgen bleiben. "Ich kann nicht verstehen, dass es immer noch Leute gibt, die einen Dollarkurs von 1,55 für unschädlich halten". Die USA seien Konkurrenten auf den internationalen Märkten und hätten ihre Marktposition wegen der Währungsrelation verbessert, ebenso China und andere asiatische Länder. "Das ist für die deutschen Exporteure zunehmend ein Problem". Steinherr verwies darauf, dass EADS und BMW bereits außerhalb des Euro-Raumes, in den USA, investieren wollen. Die Binnennachfrage könne die Konjunktur nicht in dem von der Bundesregierung erwarteten Ausmaß stützen. "Wir warten schon lange darauf, dass der Konsum anspringt. Bisher vergeblich. Und bei der gegenwärtigen Lage wird das so schnell auch nicht geschehen". Steinherr widersprach Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann, der ein Eingreifen der Regierungen wegen der Finanzmarkt-Turbulenzen gefordert hatte. Das sei in Europa "anders als in den USA" noch nicht notwendig. "Allerdings wird die EZB reagieren müssen", sagte der 64-jährige Wissenschaftler. "Eine Zinssenkung ist unausweichlich".

Quelle: Saarbrücker Zeitung


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