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Deutsche Bank verspielt Millionen in US-Casino

Archivmeldung vom 17.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bau des Cosmopolitan zu 70 Prozent fertig gestellt. Bild: cosmolv.com
Bau des Cosmopolitan zu 70 Prozent fertig gestellt. Bild: cosmolv.com

Die Deutsche Bank musste im Cosmopolitan Resort & Casino bereits rund 500 Mio. Euro abschreiben. Das Projekt ist damit ohnehin das teuerste Finanzdebakel der Casino-Stadt Las Vegas für einen einzelnen Kreditgeber. Zudem drohen weitere Verluste.

Der Bau ist zwei Jahre über Plan, zwei Mrd. Dollar über Budget und steht zu allem Überfluss buchstäblich unter Wasser. US-Medien zufolge haben Arbeiter eine Wasserleitung unter der Erde beschädigt, weshalb 24 Stunden am Tag Pumpen laufen und Begrenzungsmauern errichtet werden mussten. Dabei steht dem Casino das Wasser auch ohne Bauschäden bis zum Hals.

Verkauf wahrscheinlich

Das Institut hatte den Bau des Casino- und Hotel-Komplexes in einer Zwangsvollstreckung übernommen, nachdem ein 760 Mio. Dollar hoher Kredit an den Bauunternehmer Ian Bruce Eichner geplatzt war. Über die Pläne nach Fertigstellung des Baus wollte die Deutsche Bank auf Nachfrage von pressetext keine Auskunft geben. Experten zufolge habe die Bank ursprünglich jedoch wohl kaum beabsichtigt, die Branche zu wechseln oder aktiv ins Glücksspielgeschäft einzusteigen.

Ein Verkauf des Cosmopolitan sei mehr als wahrscheinlich. Das unfertige Projekt direkt nach dem Crash des US-Immobilienmarktes zu verkaufen, hätte zwar zu noch höheren Verlusten führen können als den Bau zuvor fertig zu stellen. Dennoch könnten die Abschreibungen der Deutschen Bank weiter steigen, sollte sich die Glücksspiel- und Casinoindustrie nicht vom Schock der Rezession erholen.

Glücksspielbranche unter Druck

Seit Ausbruch der Krise und dem einsetzenden Rückgang der Spielerzahlen steht die weitgehend hoch verschuldete Branche massiv unter Druck. Die Einnahmen sanken in diesem Jahr um zwölf Prozent. Der Bau des Cosmopolitan ist mittlerweile zu 70 Prozent fertig gestellt und soll 2010 beendet werden. Bei verhaltener konjunktureller Erholung drohen der Deutschen Bank aber weitere Verluste.

Setzt sich die Branchenkrise fort, drückt sie den Preis des fertigen Baus. Kann das Casino jedoch nicht zu einem angemessenen Preis verkauft werden, droht das Institut auf den Vermögenswerten vorerst sitzen zu bleiben, da eine Eröffnung durch die Bank unwahrscheinlich ist. 

Quelle: pressetext.deutschland (Manuel Haglmüller)

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