IG Metall warnt vor Risiken der digitalen Arbeitswelt
Archivmeldung vom 21.05.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Gewerkschaften müssen sich nach Ansicht von IG-Metall-Vorstandsmitglied Christiane Benner stärker auf die neuen Bedingungen der zunehmend digitalen Arbeitswelt einstellen. "Wenn Beschäftigte ihre beruflichen Ziele künftig nur dann erreichen können, wenn sie immer erreichbar sind, schafft das Smartphone keine Freiheit, sondern eine neue Abhängigkeit", schreibt die Gewerkschafterin in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe).
Wenn Beschäftigte nicht mehr die Wahl haben, zu Hause oder im Büro zu arbeiten, weil der Arbeitgeber den Schreibtisch einspart, dann sei das ein Zwang zur Heimarbeit, so Benner. Die entscheidende Frage laute, wer letztlich von der Digitalisierung des Arbeitsmarktes profitiere: die Beschäftigten oder die Unternehmen. "Gewerkschaften gehen aufgrund ihrer Erfahrung nicht davon aus, dass die Potenziale sich automatisch zugunsten der Beschäftigten realisieren." Die IG Metall versuche mit der seit kurzem freigeschalteten Internetseite www.faircrowdwork.org, die oftmals vereinzelten Digitalarbeiter zu organisieren und eine Plattform für deren Interessenvertretung zu schaffen.
Quelle: neues deutschland (ots)