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Dena-Chef Kohler fordert radikale Wende beim Ökostrom

Archivmeldung vom 30.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Stephan Kohler, Geschäftsführer der dena, 2012
Stephan Kohler, Geschäftsführer der dena, 2012

Foto: RudolfSimon
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Chef der halbstaatlichen Deutschen Energieagentur (Dena), Stephan Kohler, hat von der Bundesregierung einen radikalen Kurswechsel gefordert, um die Energiewende noch zu retten. "Wenn wir jetzt nicht umsteuern, in Richtung Effizienz, dann werden wir die Energiewende an die Wand fahren", sagte Kohler dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Das zentrale Problem der Energiewende sei der "völlig planlose Zubau von immer mehr Wind- und Solarkraft". An vielen Tagen könnten die Netze die Strommenge nicht mehr aufnehmen. "Der Strom muss dann ins Ausland verschenkt werden, oft ist sogar noch eine Zahlung fällig, damit jemand die Energie überhaupt abnimmt."

Der Bau neuer Windkraft- und Solaranlagen dürfe nur doch dort zugelassen werden, "wo Stromnetze zur Verfügung stehen". Kohler plädierte zudem dafür, die Subventionen für erneuerbare Energien bis zum Jahr 2022 abzuschaffen. Ein neues Gesetz mit stark sinkenden Vergütungen für Ökostrom sollte nach seiner Ansicht spätestens bis Mitte 2014 verabschiedet werden. "Die Unternehmen der Branche hätten dann acht Jahre Zeit, sich auf den freien Markt vorzubereiten."

Um die Reformen durchzusetzen, sollte die Bundesregierung nach Ansicht des Dena-Chefs einen Kanzleramtsminister berufen. Derzeit seien sechs Bundesministerien für bestimmte Bereiche der Energiewende zuständig. Kohler zu "Focus": "Ich stell mir eine starke Person vor, die eine dreifache Koordination schafft - zu den Bundesministerien, den Bundesländern und zur EU."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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