Dem Zoll fehlen hunderte Mitarbeiter zur Bekämpfung von Schwarzarbeit
Archivmeldung vom 28.12.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDem Zoll fehlen hunderte Mitarbeiter zur Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung. 782 Stellen waren zum Stichtag 1. Dezember 2017 bei der zuständigen Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) unbesetzt. Das geht aus der Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) vorliegt. Demnach stehen der FKS derzeit 7211 Planstellen zur Verfügung, von denen lediglich 6429 besetzt sind. Besonders viele Stellen sind im Mittleren Dienst offen. Dort fehlen der Kontrollbehörde aktuell 700 Mitarbeiter.
Bereits bei der flächendeckenden Einführung des Mindestlohns 2015 blieben 910 der damals 6865 Planstellen unbesetzt. Mit der Aufstockung der Planstellen in diesem Jahr lag die Differenz zu Jahresbeginn bei 943 Mitarbeitern.
Die Grünen kritisieren die Bundesregierung scharf: "Der Personalmangel bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit wird weiter nur verwaltet. Es ist eine Mogelpackung, wenn die Bundesregierung die Planstellen erhöht, aber die Stellen nicht besetzt werden können", sagte die Grünen-Abgeordnete Beate Müller-Gemmeke der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Das geht zulasten der Beschäftigten, denen wesentliche Arbeitnehmerrechte vorenthalten werden und der verantwortungsvollen Betrieben."
Müller-Gemmeke forderte die Bundesregierung auf, neue Personalstrategien zu entwickeln. Sonst stehe der Mindestlohn auch künftig nur auf dem Papier. Schon heute würden 2,5 Prozent der Kontrolleure unter anderem aus Altersgründen aus dem Dienst ausscheiden. Das verschärfe den Personalmangel, sagte die Abgeordnete.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)