Krankenkassen fordern Sparmaßnahmen
Archivmeldung vom 29.10.2005
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie gesetzlichen Krankenkassen haben in einem Brief an Union und SPD kurzfristige Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen gefordert. Vor allem sollten die Ärzte gesetzlich verpflichtet werden, preisgünstigere Medikamente zu verschreiben.
Gleichzeitig soll die feste Apothekerpauschale um 2
Euro auf 6,10 Euro gesenkt werden. Sollte die Regierung dem nicht
nachkommen, müssten im nächsten Jahr die Beitragssätze erhöht werden.
Dies berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).
Die
Krankenkassen begründen ihre Forderung mit dem hohen Anstieg der
Krankenhausausgaben und dem starken Ausgabenzuwachs für Arzneimittel.
Um die Ärzte zu einer rationelleren Arzneimittelverordnung zu
verpflichten, schlagen die Kassen das Bonus-Malus-System vor. Dabei
müssen Ärzte bei Überschreiten bestimmter Verordnungsmengen für die
Mehrkosten finanziell gerade stehen. Im Gegenzug dürften Apotheker dann
nicht mehr verschriebene Arzneimittel durch preisgünstigere
gleichwertige Medikamente ersetzen. Die Krankenkassen erhoffen sich
dadurch eine Entlastung von mehr als einer Milliarde Euro.
Auch
die Pharmaindustrie soll einen finanziellen Beitrag leisten. Zudem
verlangen die Kassen eine Änderung der Arbeitsmarktreform Hartz IV.
Diese würde dazu führen, dass die Zahl der Mitglieder schrumpft und die
der Versicherten steigt, da bisher als Mitglieder geltende Arbeitslose
jetzt mitversicherte Hartz-IV-Empfänger sind. Da die Pauschalzahlungen
an die Kliniken von der Zahl der Mitglieder abhänge, seien auch die
Ausgaben gestiegen. Durch diesen Umstand sei es zu dem anhaltenden
Zuwachs der Klinikkosten in diesem Jahr gekommen.
Quelle: Pressemitteilung Banktip.de