Union fordert "tragfähige Perspektive" für die Commerzbank
Archivmeldung vom 14.05.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtAngesichts der prekären Lage der Commerzbank hat der Vize-Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Michael Meister (CDU), Vorstandschef Martin Blessing und Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller eindringlich zum Handeln aufgefordert. "Die Verantwortlichen in der Commerzbank müssen bei Investoren für ihr Geschäftsmodell noch umfangreiche Überzeugungsarbeit leisten.
Der aktuelle Aktienkurs zeigt, dass Vertrauen noch nicht wirklich aufgebaut wurde", sagte Meister "Handelsblatt-Online". "Vorstandchef Blessing und Aufsichtsratschef Müller sind jetzt in der Pflicht, eine tragfähige Perspektive für die Commerzbank aufzuzeigen." Die Kapitalerhöhung dürfe nicht verpuffen.
Meister verteidigte zugleich den Umstand, dass die Kapitalerhöhung für Alt-Aktionäre des teilverstaatlichten Dax-Konzerns noch schmerzhafter wird als befürchtet. "Dass sich die Aktionäre an der Sanierung der angeschlagenen Commerzbank beteiligen, ist ein Grundzug der Sozialen Marktwirtschaft", sagte er.
Mit Blick auf das Engagement des Bundes bei dem Institut fügte er hinzu: "Wir wollen zeitnah eine werthaltige Privatisierung der nur aufgrund der Krise vorübergehend übernommen Beteiligung des Bundes." Wegen des aktuellen Aktienkurses werde man im Moment jedoch "noch keine Privatisierungsstrategie forcieren" können.
Commerzbank-Krise: Grünen-Finanzexperte fordert Rücktritt von Blessing und Müller
Angesichts der prekären Lage der Commerzbank fordert der finanzpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Gerhard Schick, den Rücktritt von Vorstandschef Martin Blessing und des Aufsichtsvorsitzenden Klaus-Peter Müller. "Die Commerzbank braucht neue Köpfe an der Spitze. Denn die personelle Kontinuität verhindert eine Aufarbeitung der Fehler in der Bank", sagte Schick "Handelsblatt-Online".
Bei der Commerzbank würden alle Fehler unter die Decke gekehrt werden, kritisierte der Grünen-Politiker. Schick warf Müller und Blessing Versagen auf ganzer Linie vor. "Der Kauf der Eurohypo war ein teurer Fehler des damaligen Vorstandsvorsitzenden Klaus-Peter Müller: Das hat die Bank deutlich über zehn Milliarden Euro gekostet, sie hat sich bis heute nicht davon erholt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur