KfW Research: Geschäftsklima im Mittelstand fällt im Oktober leicht
Die Stimmung unter den kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland ist im Oktober weiter abgesackt. Allerdings fällt das Geschäftsklima nur um sehr moderate 0,5 Zähler auf nun minus 19,7 Punkte.
Innerhalb des Geschäftsklimaindex sinken die Geschäftserwartungen auf Sicht von sechs Monaten um 1,3 Zähler auf ein Acht-Monats-Tief von nun minus 20,0 Punkten. Dagegen verbessern sich die Urteile der Mittelständler zu ihrer aktuellen Geschäftslage im Vergleich zum September um 0,4 Zähler auf jetzt minus 19,7 Punkte. Historisch betrachtet ist das weiterhin ein sehr niedriges Niveau. Negative Indikatorwerte weisen auf eine unterdurchschnittliche Konjunkturlage hin.
Für das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer wertet die KfW Ergebnisse der ifo-Konjunkturumfragen aus, unterteilt nach Größenklassen der Unternehmen und Hauptwirtschaftsbereichen.
Es gibt aber auch kleinere Lichtblicke. So steigt das Geschäftsklima entgegen dem allgemeinen Trend in der mittelständischen Wirtschaft sowohl im Großhandel als auch leicht im Bau. Die Stimmung im Einzelhandel stagniert zum September. Das könnte darauf hindeuten, dass die seit geraumer Zeit deutlich steigende Kaufkraft der privaten Haushalte allmählich zu einer Bodenbildung führt. Hingegen fällt das Geschäftsklima des Verarbeitenden Gewerbes auf den tiefsten Stand seit Februar. Die schwache inländische Investitionstätigkeit und eine verhaltende Exportnachfrage belasten den industriellen Mittelstand.
Deutlich positiver als im Mittelstand entwickelt sich die Stimmung in den Großunternehmen. Deren Geschäftsklima ist mit minus 23,8 Punkten zwar weiterhin schlechter als bei kleinen und mittleren Unternehmen, hat aber im Oktober um 5,6 Zähler zugelegt - und damit um fast das Zweifache einer üblichen Vormonatsveränderung.
"Die deutsche Wirtschaft als Ganze sendet im Oktober ein willkommenes Lebenszeichen, das dieses Mal vor allem von den Großunternehmen ausgeht", sagte Dr. Klaus Borger, Konjunkturexperte von KfW Research. "Mit der spürbar steigenden Kaufkraft der privaten Haushalte und dem global begonnenen Zinssenkungszyklus ist für 2025 eine Erholung der Wirtschaft angelegt. Sollte sich allerdings der Arbeitsmarkt unerwartet deutlich eintrüben oder sollten die US-Zölle auf importierte Industriegüter nach der dortigen Präsidentschaftswahl deutlich angehoben werden, könnte dies die Konjunkturerholung gefährden."
Quelle: KfW (ots)