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Lebensversicherern bleiben die Kunden weg

Archivmeldung vom 13.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jährlich nimmt die Versicherungswirtschaft insgesamt 80 Milliarden Euro Beiträge durch Lebensversicherungskunden ein. Doch die laufende Verzinsung wird im Jahr 2010 wohl noch weiter in den Keller rutschen als bisher.

Die Wirtschaftswoche schreibt in einem Beitrag vom Januar, dass die Finanzkrise die Lebensversicherer gleich dreifach hart trifft: Einerseits würden die Kunden ihre Altersvorsorgeverträge vor sich her schieben, die niedrigen Zinsen machen lukrative nahezu unmöglich und die Reserven könnten magerer nicht sein. Die Überschussbeteiligungen belaufen sich für dieses Jahr nur noch auf 4,3 Prozent.
Schon Ende 2008 haben potentielle Kunde eher die Finger von neuen Lebensversicherungsverträgen gelassen. Brancheninsider schätzen den Einbruch der Neukundengewinnung auf 10 Prozent oder sogar noch höher, so die Wirtschaftwoche. Laut Umfrage des „Map-Report“ hat nur der Raiffeisen-Versicherer R+V eine „akute Nachfrageschwäche“ verneint.
Der Branchenverband GDV war noch im vergangenen November der Meinung, dass das Neugeschäft der Lebensversicherer auch in Zukunft weiter wachsen werde. Doch bereits zu dem Zeitpunkt gab die Verbandspitze zu, dass die gesamte Branche durch die Lebensversicherung belastet sei. Der zu dem Zeitpunkt prognostizierte Beitragsrückgang von 1,5 Prozent sei nach Aussage des Verbandes nur daher begründet, weil mehr Lebensversicherungen ausbezahlt werden würden, als dass „frisches“ Geld durch neue Verträge wieder reinkommt.
Immer mehr Verbraucher erkennen also, wie unrentabel eine Lebensversicherung als Altersvorsorge wirklich ist.
Die nächste große Gefahr ist natürlich der stetige Zinsrückgang. Branchenkritiker Manfred Poweleit dazu: „Die Zinsentwicklung schädigt den langfristigen Vorsorgesparer“. Fraglich ist außerdem, ob überhaupt der Garantiezins erwirtschaftet wird.
Branchenanalysten bestätigen unsere Auffassung indem sie vermuten, dass die meisten europäischen Versicherer bereits Ende 2008 stille Lasten auf ihre Kapitalanlagen ausweisen mussten. So können immer weniger Aktien gekauft werden.
Die große Frage die bleibt: Womit zahlen die Versicherer die ausgelaufenen Verträge aus? Kommt kein „frisches“ Geld rein, wird es ganz schön eng.

Quelle: LV-Doktor

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