dapd: Dow Jones soll AP ersetzen
Archivmeldung vom 20.12.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNicht einmal eine Woche nach der Übernahme der Nachrichtenagentur dapd durch Ulrich Ende kann der neue Investor bereits einen ersten Erfolg verbuchen: Künftig soll dapd von dem Medien-Unternehmen Dow Jones mit internationalen Nachrichten beliefert werden. Ulrich Ende bestätigt auf Anfrage von W&V Online, man befinde sich "in engen Verhandlungen" mit Dow Jones.
Die Agentur gilt als Spezialist für Nachrichten sowie Wirtschafts- und Finanzinformationen und verfügt über ein internationales Netz von mehr als 2000 Korrespondenten. Die Dow Jones Consumer Media Group gibt unter anderem auch das "Wall Street Journal" heraus und ist eine Tochter der News Corporation.
Ende musste sich nach einem neuen News-Lieferanten umsehen, nachdem die Nachrichtenagentur AP im Zuge der dapd-Insolvenz die Zusammenarbeit aufgekündigt hatte. AP ist mittlerweile mit dem dapd-Konkurrenten dpa im Geschäft. Die Zusammenarbeit mit Dow Jones soll laut Ende voraussichtlich bis spätestens 1. Februar starten. So lange läuft der Vertrag mit AP noch. Bis dahin will Ende auch mit einem adäquaten Bilderdienst aufwarten, um die Kunden bein der Stange zu halten. Ende verhandelt derzeit mit Medienhäusern, die der Agentur vorsorglich gekündigt hatten: "Wir führen Gespräche, und hoffen darauf, mit unserem Angebot überzeugen zu können", sagte er W&V Online.
Die in Berlin ansässige dapd hatte Anfang Oktober Insolvenz angemeldet und in der Folge 100 Stellen abgebaut. Die Agentur war vor drei Jahren entstanden, als die Eigner der Nachrichtenagentur ddp den deutschsprachigen Dienst von Associated Press übernahmen und beide Dienste fusionierten.
Quelle: W&V Werben & Verkaufen (ots)