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Ausgewogene Ernährung: Gemüse im Jahr 2022 um 10,7 % teurer als im Vorjahr

Archivmeldung vom 18.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Der Schlüssel für gutes Aussehen und Gesundheit heißt Obst und Gemüse. Bild: pixelio.de/Tollas
Der Schlüssel für gutes Aussehen und Gesundheit heißt Obst und Gemüse. Bild: pixelio.de/Tollas

Wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen und gesunden Ernährung ist der regelmäßige Verzehr von Obst und Gemüse. Für den Kauf von diesen Nahrungsmitteln mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im vergangenen Jahr allerdings deutlich mehr ausgeben als noch ein Jahr zuvor. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der Grünen Woche (20. bis 29. Januar) mitteilt, erhöhten sich die Verbraucherpreise für Gemüse im Jahr 2022 um 10,7 % gegenüber dem Vorjahr. Die Preissteigerung für Obst war hingegen deutlich moderater. Die Preise lagen hier 3,0 % über dem Niveau von 2021. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im selben Zeitraum im Durchschnitt um 7,9 %. Die Nahrungsmittelpreise insgesamt erhöhten sich 2022 gegenüber dem Vorjahr noch deutlicher: um 13,4 %. Die Preise für Fleisch und Fleischwaren nahmen im selben Zeitraum um 14,6 % zu.

Absatz von frischem Obst und Gemüse im Lebensmitteleinzelhandel gesunken

Die Nachfrage nach frischem Obst und Gemüse ist im Zuge der Preissteigerungen gesunken: Nach Ergebnissen einer Sonderauswertung experimenteller Daten ging die Absatzmenge von frischem Obst und Gemüse im Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 6,4 % zurück. Dabei fiel der Absatzrückgang bei frischem Obst (-7,3 %) höher aus als bei frischem Gemüse (-5,4 %). Neben den hohen Preissteigerungen könnte auch der Wegfall der Corona-Beschränkungen in der Gastronomie zu dem Rückgang des Absatzes von frischem Obst und Gemüse im Einzelhandel im Vergleich zu 2021 geführt haben. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Nachfrage nach frischem Obst und Gemüse 2022 am deutlichsten in den Monaten Januar (-13,5 %), März (-10,4 %) und Mai (-11,5 %). Im Dezember nahm der Absatz von frischem Obst und Gemüse im Vergleich zum Vorjahresmonat wieder zu (+3,0 %).

2021 wurde in Deutschland mehr Gemüse erzeugt als fünf Jahre zuvor

Ein Teil des in Deutschland verkauften Obstes und Gemüses stammt aus heimischer Produktion. Im Jahr 2021 wurde hierzulande auf einer Fläche von knapp 131 900 Hektar Gemüse erzeugt. Das entsprach einer Steigerung von 8,0 % gegenüber 2016, als die Anbaufläche noch knapp 122 200 Hektar umfasste. Die Erntemenge von Gemüse fiel mit knapp 4,3 Millionen Tonnen im Jahr 2021 etwa 16,0 % höher aus als im Jahr 2016. Den größten Anteil an der Erntemenge hatten 2021 Möhren und Karotten (22,6 %), Speisezwiebeln (15,6 %) sowie Weißkohl (10,2 %).

Erntemenge von Obst hierzulande 2021 etwas geringer als noch 2016

Im Vergleich zum Gemüse fiel die Ausweitung der Anbaufläche von Obst in Deutschland im selben Zeitraum geringer aus. Diese betrug im Jahr 2021 rund 70 300 Hektar - eine Zunahme von 4,2 % gegenüber 2016. Die Erntemenge von Obst ging hingegen leicht zurück. Im Jahr 2021 wurden hierzulande gut 1,3 Millionen Tonnen Obst geerntet - ein Großteil (77,2 %) davon Äpfel. Damit lag die Erntemenge von Obst um 2,5 % unter dem Niveau von 2016.

58 % des importierten Gemüses 2021 aus den Niederlanden und Spanien

Eine wichtige Rolle für die Versorgung in Deutschland mit Obst und Gemüse spielt auch der Außenhandel. Knapp 5,4 Millionen Tonnen Gemüse - und damit mehr als die im Inland geerntete Menge - wurden im Jahr 2021 nach Deutschland importiert. Das waren 5,4 % mehr als fünf Jahre zuvor. 2016 wurden gut 5,1 Millionen Tonnen Gemüse nach Deutschland eingeführt. Mehr als die Hälfte (58,2 %) des importierten Gemüses stammte 2021 aus den Niederlanden und Spanien.

Aus Deutschland exportiert wurden im Jahr 2021 gut 2,7 Millionen Tonnen Gemüse. Auch die Ausfuhrmenge ist innerhalb von fünf Jahren gestiegen: um 6,8 % gegenüber 2016. Wichtigste Abnehmer für Gemüse aus Deutschland waren 2021 die Niederlande (39,1 %) und Belgien (13,6 %).

2021 wurden 6,7 Millionen Tonnen Obst importiert, etwas mehr als fünf Jahre zuvor

Im Jahr 2021 wurden knapp 6,7 Millionen Tonnen Obst nach Deutschland eingeführt - das waren 3,1 % mehr als fünf Jahre zuvor. Auch die importierte Menge an Obst übersteigt die im Inland geerntete Menge damit deutlich. Gut ein Viertel (26,5 %) des Obstes wurde 2021 aus Spanien importiert, 10,8 % entfielen auf Italien und 6,9 % auf Costa Rica.

Deutlich geringer fielen hierzulande die Exporte von Obst aus. Ausgeführt wurden hiervon im Jahr 2021 gut 874 900 Tonnen - ein Rückgang von 3,4 % gegenüber 2016. Der größte Abnehmer von Obst aus Deutschland war im Jahr 2021 Polen mit einem Anteil von 17,4 %, gefolgt von den Niederlanden (12,2 %) und Österreich (10,6 %).

Methodischer Hinweis:

Die Angaben zur Absatzmenge von Obst und Gemüse basieren auf neuen Datenquellen und Methoden. Ausgewertet wurden verfügbare Kassendaten, sogenannte Scannerdaten. Die zugrunde liegenden Daten basieren auf einer Vielzahl an Filialen von verschiedenen Lebensmitteleinzelhändlern aus ganz Deutschland. Auswertungen dieser Art haben experimentellen Charakter und sind Teil eines Projekts im Bereich "Experimentelle Daten", mit dem das Statistische Bundesamt neue Datenquellen und Methoden erprobt. Ausgewählte Projektergebnisse werden unter www.destatis.de/exdat vorgestellt.

Die Summierung der Erntemengen für Obst basiert auf den Daten verschiedener Erhebungen mit unterschiedlicher Erhebungsmethodik. Die Erntemengen von Äpfeln, Birnen, Kirschen, Pflaumen/Zwetschen sowie Mirabellen/Renekloden stammen aus der Ernte- und Betriebsberichterstattung Baumobst. Strauchbeeren sind Gegenstand einer eigenständigen Erhebung und Erdbeeren werden in der Gemüseerhebung erhoben. Für Erdbeeren wird hier bei den Anbauflächen nur die ertragsfähige Fläche einbezogen.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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