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Bundesbank beschwichtigt in Diskussion um Target-Salden

Archivmeldung vom 20.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Hauptsitz der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main – Zentralbanken können den Goldpreis erheblich beeinflussen
Hauptsitz der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main – Zentralbanken können den Goldpreis erheblich beeinflussen

Foto: dontworry
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Bundesbank stellt sich Befürchtungen entgegen, dass von dem starken Anstieg der sogenannten Target-Salden eine große finanzielle Gefahr für Deutschland ausgehen könnte. Das Anwachsen der Target2-Salden bei der Bundesbank auf fast eine Billion Euro stelle für sich genommen kein Risiko da, schreibt Johannes Beermann, Vorstand der Deutschen Bundesbank, in einem Gastbeitrag für die "Welt".

"Solange das Eurosystem unverändert fortbesteht, sind die Target2-Salden nicht risikobehaftet", so Beermann. "Zudem wäre auch in dem Extremfall, dass ein Land mit hohen Target2-Verbindlichkeiten die Währungsunion verlässt, die Höhe der Target2-Forderungen der Bundesbank für das damit verbundene Risiko unerheblich", argumentiert der frühere CDU-Politiker, der im Bundesbank-Vorstand unter anderem für die Bereiche Zahlungsverkehr und Bargeld zuständig ist. Ende Juni beliefen sich im Verrechnungssystem der Euro-Zentralbanken die Forderungen der Bundesbank an die EZB auf 976 Milliarden Euro. Entscheidend für den Ausgleich von Target-Verbindlichkeiten bei einem Austritt aus der Währungsunion seien die Fähigkeit und Bereitschaft der Zentralbank des austretenden Landes, die gegenüber der EZB bestehende Verbindlichkeit zu begleichen, so Beermann.

Der Anstieg, der zum Jahresbeginn 2015 einsetzte, sei anders zu werten als die Entwicklung während der Finanz- und Staatsschuldenkrise, die maßgeblich auf dem erschütterten Vertrauen in die Solvenz einzelner Banken und Bankensysteme verursacht worden sei. "Deswegen ist er - anders als der rapide Anstieg der Target2-Salden in den Jahren 2011 und 2012 - nicht zwingend ein Indikator für zunehmende Probleme im Finanzsystem oder in der Währungsunion", so Beermann.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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