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Deutsche-Bank-Berater warnt vor Inflation

Archivmeldung vom 08.10.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der frühere Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer, hat vor den Folgen der Politik gewarnt, mit der Amerika und Europa ihre Schulden- und Wachstumskrise bekämpfen. "Die extrem lockere Geldpolitik der USA strahlt auf große Schwellenländer wie China aus, die nicht solche Probleme haben. Dort sind die Zinsen zu niedrig. Dort überhitzt die Wirtschaft als Erstes", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Auch in Deutschland wachse die Gefahr der Geldentwertung. "Die Inflationsdebatte wird extrem verkürzt geführt", so Mayer. "Der Verbraucherpreisindex bildet große Anschaffungen wie Immobilien nicht ab." Die tatsächliche Kaufkraft der Verbraucher sinke stetig. Mayer sieht eine Spekulationsblase bei deutschen und amerikanischen Staatsanleihen.

Die Folge seien niedrige Zinsen, die an den Ersparnissen der Bürger zehren. Wer streng regulierte Produkte wie Lebensversicherungen kaufe, werde in Anleihen gezwungen, wo die Niedrigzinsen voll zuschlagen. "Wenn die Leute täglich in der ‚Tagesschau‘ sehen könnten, wie durch die Niedrigzinsen ihr Erspartes an Wert verliert, wären sie entsetzt."

Auch der Deutschland-Chef des weltweit größten Anleihemanagers Pimco, Andrew Bosomworth, hält die Angst vieler Deutschen vor der Geldentwertung für berechtigt. Er kritisierte die Geldpolitik der US-Notenbank Fed scharf. "Heute macht sich die Fed mehr und mehr zum Knecht der Fiskalpolitik." Die Geldpolitik treibe die Preise von Finanzinstrumenten stärker als Wachstum und Beschäftigung. "So treibt sie einen gefährlichen Keil zwischen Finanz- und Realwirtschaft."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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