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VW gibt Details bekannt: Bonus-Kürzung wird nur zurückgestellt

Archivmeldung vom 22.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Julian W. / pixelio.de
Bild: Julian W. / pixelio.de

Die VW-Vorstände bekommen wegen der Abgasaffäre zunächst 30 Prozent weniger Bonus - können das Geld später aber doch noch erhalten, wenn sich der Aktienkurs positiv entwickelt.

Der Konzern teilte am Freitagnachmittag Details der Boni-Regelung mit. Die 30-Prozent-Kürzung solle demnach in "virtuelle Vorzugsaktien" umgewandelt und für drei Jahre gesperrt werden. Wenn der Kurs der VW-Vorzugsaktien am Ende der dreijährigen Sperrfrist um mindestens 25 Prozent gestiegen sei, würden der zurückgestellte Bonus an die Vorstände ausgegeben. "Darin liegt sowohl ein Risiko als auch ein Anreiz für den Vorstand", hieß es von VW. Neben diesem Kompromiss werden die Auszahlungen aber sowieso reduziert. Schuld seien die verschlechterten aktuellen Erfolgskennzahlen. In der Summe sinke die variable Vergütung eines ordentlichen Vorstandsmitgliedes zunächst um 39 Prozent, nämlich von 5,3 Millionen Euro in 2014 auf 3,2 Millionen Euro in 2015.

Der Aufsichtsrats-Vorsitzende Hans Dieter Pötsch erklärte darüber hinaus, auf einen Teil seiner variablen Vergütung für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 2,3 Millionen Euro auf eigenen Wunsch nachträglich zu verzichten.

Unterdessen kündigte der Konzern an, anders als zunächst versprochen, doch noch keinen Zwischenbericht zum Stand der internen Ermittlungen bis Ende April vorzulegen. Eine Veröffentlichung von Zwischenergebnissen der Untersuchung zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei "mit unvertretbaren Risiken für Volkswagen verbunden". Dabei geht es wohl insbesondere um das Verfahren, das Volkswagen derzeit in den USA führt, so der Konzern. Es seien etwa 65 Millionen Dokumente zusammengetragen und mehr als zehn Millionen Dokumente zur Durchsicht an Anwälte von Volkswagen weitergeleitet worden, so der Konzern. Darüber seien rund 450 Interviews zur "Diesel-Thematik" durchgeführt worden. Dutzende weitere Befragungen stünden aber noch aus. Ende des Jahres sollten die internen Ermittlungen abgeschlossen sein.

Volkswagen mit Rekordverlust - Trotzdem Dividende

Volkswagen hat wegen der Diesel-Affäre 2015 einen Rekordverlust verbucht. Das Ergebnis vor Steuern lag im letzten Jahr bei -1,3 Milliarden Euro, nach 14,8 Milliarden Euro in 2014, teilte der Konzern am Freitag mit. Im Wesentlichen habe die "Dieselthematik", wie VW den Skandal nennt, mit 16,2 Milliarden Euro das operative Ergebnis belastet. Ohne Sondereinflüsse liege dieses mit 12,8 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres. An Kunden wurden im letzten Jahr 9,9 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert. Rückgänge verzeichnete der Autokonzern in Brasilien, China und Russland – höhere Nachfrage dagegen insbesondere in Westeuropa. Die Umsatzerlöse übertreffen mit 213,3 Milliarden Euro das Vorjahr um 5,4 Prozent. Trotz des Verlustes sollen die Aktionäre nicht leer ausgehen: Vorstand und Aufsichtsrat schlagen eine Dividende je Stammaktie von 0,11 Euro und je Vorzugsaktie von 0,17 Euro vor.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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