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Autobauer befürchten Verbrennerverbot durch die Hintertür

Archivmeldung vom 04.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
KFZ, PKW, LKW, Parkplatz (Symbolbild)
KFZ, PKW, LKW, Parkplatz (Symbolbild)

Bild: sprisi / pixelio.de

Deutsche Autohersteller halten die geplanten Verschärfungen der neuen Abgasnorm Euro 7 für unvereinbar mit einer weiteren Produktion von Verbrennern. Das berichtet das Portal "Business Insider". So erklärt Daimler auf Anfrage, dass die derzeit in Brüssel diskutierten Szenarien "technisch nicht darstellbar" seien.

Nach einer Sitzung des EU-Beratergremiums AGVES in Brüssel in der vergangenen Woche haben die Hersteller analysiert, welche Konsequenzen Euro 7 in der aktuell empfohlenen Ausgestaltung ab 2026 haben würde. Insbesondere die technischen Details der EU7-Regulierung würden darüber entscheiden, ob ein Verbrennungsmotor in Zukunft noch genehmigungs- und zulassungsfähig sein wird, heißt es.

Was die Experten bislang entschlüsseln konnten, weckt in der Branche die Befürchtungen, dass die Einführung von EU7 ein "Verbrennerverbot durch die Hintertür" werden könnte, so Daimler. Während die Organisation International Council on clean Transportation (ICCT), deren Vertreter auch an den Euro-7-Beratungen teilnehmen, nur von einem marginalen Mehraufwand für die Autobauer spricht, erkennen die Hersteller in dem derzeitigen Verhandlungsstand ernsthafte Folgen für die Industrie. Die Anforderungen seien derart weitreichend, dass ein Verbrennungsmotor allein sie nicht erfüllen könnte. Messverfahren, Messgeräte und Messtoleranzen würden ihm kaum eine Chance lassen. Besonders in der Kaltstartphase sind die Emissionswerte problematisch, wenn die Abgasreinigung noch nicht ihre Arbeitstemperatur und damit ihren optimalen Wirkungsgrad erreicht hat. Die Überbrückung dieses Zeitrahmens sei nun von entscheidender Bedeutung, heißt es aus dem VW-Konzern.

Reiche eine milde Hybridisierung aus, um die Abgasnorm Euro 7 zu erfüllen, wäre der finanzielle Aufwand wohl noch überschaubar. "Wir befürchten aber, dass ein 48-Volt-System nicht ausreichen wird", zitiert das Portal einen Manager. Der Einbau eines größeren, unterstützenden Elektromotors sei aber unverhältnismäßig teuer, so die Einschätzung im VW-Konzern. Die zusätzlichen Kosten für die technische Aufrüstung würden sich auf mehrere Tausend Euro pro Fahrzeug belaufen. Solche Summen hätten bei kleineren Modellen sofort Einfluss auf die Verkaufszahlen. Kleinwagen würden ihren Kostenvorteil verlieren und damit auch Kunden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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