Studie: Ökostrom-Umlage dürfte 2015 leicht sinken
Archivmeldung vom 06.08.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer jahrelange Anstieg der Ökostrom-Umlage auf den Strompreis ist offenbar vorübergehend gestoppt - im kommenden Jahr dürfte die Umlage erstmals wieder sinken. Das geht aus einer neuen Studie des Saarbrücker IZES-Instituts im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwoch) berichten.
Die nbisher unveröffentlichte Untersuchung gehe davon aus, dass die EEG-Umlage von derzeit 6,24 Cent pro Kilowattstunde nächstes Jahr auf 5,9 bis 6,0 Cent sinke. Aus der Umlage, die Verbraucher über die Stromrechnung bezahlen, werden garantierte Vergütungen an die Produzenten erneuerbarer Energien finanziert.
Die Auswirkungen auf die jährliche Stromrechnung werden zufolge aber überschaubar sein: Ein Vier-Personen-Haushalt könnte 2015 auf Basis der prognostizierten Umlage um durchschnittlich 8,50 Euro bis 12 Euro im Jahr entlastet werden, berichten die Zeitungen weiter - wenn die Stromversorger nicht noch selbst an der Preisschraube drehen.
Mit der zum 1. August in Kraft getretenen Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) hat die Ersparnis laut Studie gar nichts zu tun - die voraussichtlich geringere Umlage ist demnach Folge einer Berechnungssystematik, die Effekte der Vorjahre berücksichtigt. Die EEG-Reform führe zwar zu einem geringeren Kostenanstieg, heißt es den Zeitungen zufolge in der IZES-Studie. Die Ersparnisse bei den Vergütungen für Ökostrom seien aber "marginal". Eine direkte Entlastung der Stromkunden erreiche die Novelle daher nicht - voraussichtlich ab 2016 werde die Umlage sogar wieder leicht steigen.
Schwer abschätzbar sei, wie sich die neuen Ausnahmen für Industriebetriebe auswirkten. Die Grünen werteten die Untersuchung als Bestätigung ihrer Kritik an der EEG-Novelle: "Die Große Koalition hat ihr Ziel, das EEG kostengerechter und einfacher zu gestalten, krachend verfehlt", sagte Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer. Vor allem die neue Belastung der Solarstrom-Branche durch die Eigenverbrauchsregelung bleibt ein Kritikpunkt - laut Studie senkt dies die EEG-Umlage um weniger als 0,01 Cent pro Kilowattstunde.
"Minister Gabriels Bestrafung der Anlagenbetreiber bringt in der Summe kaum eine entlastende Wirkung, schadet aber massiv dem Projekt Energiewende", sagte Grünen-Energieexpertin Julia Verlinden. Die Bundesnetzagentur, die die Festlegung der EEG-Umlage jeweils im Oktober für das Folgejahr beaufsichtigt, wollte sich zu der Prognose auf Anfrage nicht äußern, so die Zeitungen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur