DIHK: Übernahmequoten nach Ausbildung fast auf Vorkrisenniveau
Archivmeldung vom 20.07.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Martin Wansleben, blickt trotz Coronakrise optimistisch in die Zukunft.
"Die Übernahmequoten nach der Ausbildung sind denn auch fast so hoch wie vor Corona. Bei den Lehrstellen sehen wir zwar in einzelnen Branchen einen starken Rückgang, im Schnitt fällt das Minus aber mit rund sieben Prozent geringer aus als noch im Frühjahr erwartet", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Man rechne damit, dass sich hier mit zwei bis drei Monaten Verschiebung noch einiges tut. Das gelte auch für Praktika. "Trotz der Lockerungen müssen viele Betriebe derzeit weiterhin auf Sicht fahren. Das gilt insbesondere für die Personalplanung."
Junge Menschen an der Schwelle zum Berufsleben erlebten deshalb besonders schwierige Monate. Dennoch bleibe die Nachwuchssicherung für die meisten Unternehmen nach wie vor ein zentrales Thema. "Wir müssen jetzt auch bereit sein, mutig anzupacken und jungen Menschen vielleicht auch unkonventionelle Einstiegschancen in einer schwierigen Zeit zu geben. Denn wir werden sie brauchen: Der demographische Wandel erreicht in den nächsten zehn bis 15 Jahren seinen Höhepunkt, wenn Millionen von Babyboomern in Rente gehen."
Für den Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, ist klar: "Corona hat nichts daran geändert, dass qualifizierte Fachkräfte immer eine Zukunft haben werden - erst recht im Handwerk. Die Betriebe bilden aus und eine Ausbildung bleibt ein sicheres Fundament für das spätere Berufsleben." Junge Menschen sollten deshalb jetzt den Blick nach vorne richten, sich informieren und ihren Weg zur qualifizierten Fachkraft als Azubi schnellstmöglich starten. Die Handwerkskammern und Fachverbände stünden mit Rat und Tat zur Seite. "Handwerk bietet in allen 130 Berufen aussichtsreiche berufliche Perspektiven. Auch im Anschluss an die Ausbildung gibt es viele Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln, zum Beispiel den Meister zu machen oder sich in einem dualen Studium zu spezialisieren", so Wollseifer.
Quelle: dts Nachrichtenagentur