Bain-Chef kritisiert hohe Managergehälter
Archivmeldung vom 23.10.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie in diesem Jahr stark gestiegenen Gehälter deutscher Manager sind von Walter Sinn, Deutschlandchef von der Beratungsfirma Bain & Company, kritisiert worden. "Es gibt Exzesse bei den Managergehältern, die ich nicht für gut halte", sagte Sinn der "Welt am Sonntag".
Die Gehälter müssten sich an einer nachhaltigen Wertschöpfung messen lassen. "Meiner Meinung nach sind zweistellige Millionengehälter für angestellte Manager nur in Ausnahmefällen zu rechtfertigen", sagte Sinn. Der Aufsichtsrat solle "mit Augenmaß eine Obergrenze" festlegen. Zugleich kritisiert der Bain-Chef den mangelnden Karrieredrang von Frauen im Management. "Meine erlebte Erfahrung ist, dass Frauen oftmals einen zuvor vorhandenen Karrierewunsch auf ihrem weiteren Weg aufgeben", sagte Sinn.
Nach einer Studie der Beratungsfirma streben Frauen am Anfang der Karriere zu 43 Prozent eine Position im Topmanagement an. Nach fünf Jahren sind es nur noch 16 Prozent. Bei Männern sind es beide Male 34 Prozent. Er könne Frauen im Job nur den Rat geben, sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen. "Sie sollten ihre Stärken in den Vordergrund stellen und sich nicht unter Wert verkaufen", so der Bain-Chef weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur