Experten für härteres Vorgehen gegen Korruption
Archivmeldung vom 05.08.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlBranchenexperten haben sich nach den jüngsten Korruptionsskandalen in der Automobilindustrie für ein härteres Vorgehen der Justiz ausgesprochen.
Wolfgang Meinig, Leiter der
Forschungsstelle Automobilwirtschaft in Bamberg, sieht ebenso wie die
ermittelnde Staatsanwaltschaft Parallelen zur Bauwirtschaft - und zum
Sport: "Die Strukturen in der Autoindustrie sind so korrupt wie im
Bausektor. Die Justiz muss wie im Sport energischer eingreifen",
sagte er dem Tagesspiegel (Samstagausgabe). Dieser Forderung schließt
sich Holger Hildebrandt an. "Die Justiz muss mit aller Härte des
Gesetzes durchgreifen", sagte der Hauptgeschäftsführer des
Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) dem
Tagesspiegel.
Nach Ansicht des Automarktexperten Meinig tragen die Hersteller eine Mitverantwortung für die Korruption: "Der Preisdruck auf die Zulieferer ist enorm", sagte er. Zwar seien die Umsatzrenditen häufig besser als die der Autohersteller. "Aber die Konzerne haben die größere Marktmacht." Sobald ein Zulieferer gute Geschäftszahlen veröffentliche, seien "die Hersteller zur Stelle, um die Preise zu drücken".
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel