Staatsanwalt fand sich bei Siemens nicht zurecht
Archivmeldung vom 29.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer gerade erst berufene Chef der Antikorruptions-Abteilung bei Siemens, Daniel Noa, muss gehen, weil die Konzernführung von ihm enttäuscht ist. "In seiner kurzen Amtszeit ist einiges schief gelaufen", sagte ein Siemens-Aufsichtsrat dem Tagesspiegel.
Der frühere Staatsanwalt habe
erhebliche Schwierigkeiten gehabt, sich in den hierarchischen
Strukturen eines Großkonzerns wie Siemens zurechtzufinden. Zudem
reichten seine Englischkenntnisse nicht aus, um die komplexen
Sachverhalte der Korruptionsaffäre zu bewältigen, sagte der
Aufsichtsrat. Dagegen habe der von Siemens engagierte
Ex-Watergate-Ermittler Michael Hershman das in den vergangenen
Monaten entwickelte umfassende Compliance-Programms entscheidend
vorangetrieben.
Noa hatte erst im Januar bei Siemens angefangen und muss seinen Posten zum 1. Juli räumen. Nach Angaben des Aufsichtsrats will der Prüfungsausschuss von Siemens, der die Aufklärung der Korruptionsaffäre steuert, schon bei seiner nächsten Sitzung Mitte Juli über einen Nachfolger für Noa entscheiden. Es gebe noch keine Kandidatenliste. Am ehesten komme aber ein renommierter Jurist mit internationaler Compliance-Erfahrung in Betracht.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel