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Unternehmer Würth plädiert für Euro-Bonds

Archivmeldung vom 09.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth
Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth

Bild: Adolf Würth GmbH & Co. KG

Der Unternehmer Reinhold Würth ist besorgt um die Zukunft Europas. Er sieht Deutschland in der Pflicht, für die Stabilität und den Machterhalt der Europäischen Union einen großen finanziellen Beitrag zu leisten, etwa mithilfe der kontrovers diskutierten Euro-Bonds: "Da wären eher fünf Billionen Euro angebracht", sagte Würth dem "Handelsblatt".

Wenn man weiter in Frieden und Freiheit in Europa leben wolle, "dann können wir doch auch für die Schulden von Italien oder anderen Nehmerländern haften", so der Unternehmer weiter. In der Würth-Gruppe sei man schließlich auch bereit, den italienischen und spanischen Landesgesellschaften Geld zuzuschießen, wenn nötig. Auch Würth werde in der Coronakrise "beachtliche Umsatzeinbußen" haben, verfüge aber über "genügend Liquidität".

Von der Bundesregierung zeigte sich der Unternehmer sehr enttäuscht. "Was da in Berlin mit Blick auf Europa in den letzten Monaten und Jahren passiert ist, ist die Megakatastrophe", sagte Würth dem "Handelsblatt". Deutschland wolle keine Euro-Bonds, keinen europäischen Verteidigungsminister, keinen europäischen Finanzminister – und schon gar keinen europäischen Außenminister. "Das zeigt für mich eine gewisse Kleinkariertheit, mit der die Bundesregierung arbeitet", so der Unternehmer weiter. Er warnte zudem vor wachsendem Nationalismus. Langfristig sehe er keine Alternative zu einer stärkeren "politischen Einheit" Europas in Form eines europäischen Bundesstaates, um nicht zwischen USA, China und Russland zerrieben zu werden, so Würth.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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