Verbundnetz Gas will Mitgas erhalten
Archivmeldung vom 24.02.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Leipziger Gasimporteur Verbundnetz Gas (VNG) sieht eine mögliche Fusion des regionalen Gasversorgers Mitgas mit dem Energieunternehmen EnviaM skeptisch.
"Wir sind seit vielen Jahren Aktionär in der erfolgreich tätigen Mitgas. Wir stehen für die weitere eigenständige Entwicklung der Mitgas in Sachsen-Anhalt, die unseres Erachtens allerbeste Perspektiven hat", sagte VNG-Unternehmenssprecher Bernhard Kaltefleiter der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung. Der drittgrößte deutsche Gasimporteur besitzt 24,6 Prozent der Anteile an der Mitgas aus Kabelsketal (Saalekreis).
Am vergangenen Freitag gab die Kommunalwirtschaft Sachsen-Anhalt bekannt, ihre 15,3 Prozent Mitgas-Anteile gegen EnviaM-Anteile tauschen zu wollen. Damit würde der Energieriese RWE, der sowohl bei der Mitgas als auch der EnviaM bereits der größte Gesellschafter ist, seine Position ausbauen. Ziel von RWE ist es, die beiden Unternehmen zusammenzuführen. Die Pläne könnte VNG durchkreuzen, denn diese muss einem Zusammengehen zustimmen. Mitgas ist einer der wichtigsten Gasabnehmer der VNG.
Hinter den Kulissen wird bereits heftig um Einfluss und Arbeitsplätze gerungen. In einem Brief an Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) kündigt RWE-Chef Jürgen Großmann an, den Sitz der Netzservicegesellschaft des fusionierten Unternehmens nach Sachsen-Anhalt zu verlagern. Dadurch werde Management-Verantwortung für ein Unternehmen mit 1.400 Mitarbeitern nach Sachsen-Anhalt transferiert. Zudem soll der gesamte Strom- und Gasvertrieb für alle Geschäftskunden von Sachsen-Anhalt aus gesteuert werden. Haseloff hatte bereits angemahnt, dass der Verlust des Unternehmenssitzes kompensiert werden müsste.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung