WFC-Finanzexperte fordert Warnhinweise für spekulative Anlagen
Archivmeldung vom 04.09.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer World Future Council fordert für einen besseren Verbraucherschutz bei Finanzanlagen auffällige Warnhinweise, wie sie von Zigarettenschachteln bekannt sind.
Die Emittenten hochspekulativer Anlagen, etwa von Zertifikaten und riskanten Aktien, sollten verpflichtet werden, unübersehbar und nicht nur im Kleingedruckten auf die Risiken aufmerksam zu machen. Schwarz eingerahmte Hinweise wie "Spekulation mit riskanten Wertpapieren kann Sie ruinieren" oder "Aktienspekulation verursacht Lohndumping" würden das Bewusstsein der Verbraucher für die finanziellen Risiken und die Folgen ungebremster Spekulation für Mensch und Umwelt stärken.
Dass ein schärferer Verbraucherschutz dringend geboten ist, zeigt die Zahl der rund 40.000 Anleger in Deutschland, die durch den Kauf von Lehman-Zertifikaten einen Großteil ihres eingesetzten Geldes verloren haben. Dass spekulative Geschäfte auch ethisch problematisch sind und global gravierende Folgen haben können, belegen die Preissteigerungen für Grundnahrungsmittel wie Weizen, Soja, Reis oder Mais, die im vergangenen Jahr in mehreren Ländern zu Hungeraufständen geführt haben.
Die einfache Form von Transparenz durch plakative Warnungen würde nach Auffassung des World Future Council dazu beitragen, spekulative Finanzgeschäfte auf Dauer zu tabuisieren. "Was für das chemische Gift, das sich Raucher in die Lunge ziehen, gilt, müsste auch für das Finanzgift gelten, das sich ahnungslose Kunden in ihr Depot holen", sagt Stefan Biskamp, Finanzexperte des World Future Council. "Ein unübersehbarer Aufdruck wie 'Spekulation mit Agrarrohstoffen verursacht Hungersnöte' ist in Sachen Aufklärung und Verbraucherschutz bei Finanzprodukten wirksamer als seitenlange Beratungsprotokolle."
Quelle: World Future Council