Boeing: Konzernchef sieht Wettbewerbsfähigkeit der USA in Gefahr
Archivmeldung vom 09.07.2012
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Chef des weltgrößten Luftfahrtkonzerns, dem amerikanischen Unternehmen Boeing, glaubt, dass der Fachkräftemangel die Wettbewerbsfähigkeit der USA bedroht. Angesichts steigender Produktionszahlen und eines durchschnittlichen Wachstums des Weltluftverkehrs von fünf Prozent pro Jahr sieht Jim McNerney bereits heute einen Engpass bei gut ausgebildetem Personal: "Wir bringen nicht genug hochqualifizierte, technisch ausgebildete Menschen hervor", sagte er der "Welt am Sonntag".
Verschlimmert werde die Situation durch die restriktiver gewordene Einwanderungspolitik in die USA. Aber selbst wenn diese wieder gelockert würde, fürchtet McNerney zunehmenden Fachkräftemangel bei Boeing. Am wichtigsten sei es deshalb, verstärkt in das frühe amerikanische Ausbildungssystem zu investieren. "Das fängt bereits an bei der Qualität der Lehrer, den Anreizen für Lehrer und dabei, dass Schüler früher mit technischen Themen in Berührung kommen", sagte der Boeing-Chef. Und: "Wenn wir diese Probleme nicht in Angriff nehmen, dann riskieren wir unsere fundamentale Wettbewerbsfähigkeit."
McNerney sagte der "Welt am Sonntag" im Vorfeld der weltgrößten Luftfahrtschau im britischen Farnborough, dass Boeing die Produktion von zivilen Passagiermaschinen in "den kommenden drei Jahren um mehr als 30 Prozent steigern" wird. Das liege unter anderem daran, dass die Produktionszahlen des vergleichsweise sparsamen Dreamliners Boeing 787 erhöht werden sollen. Boeing hat 843 Bestellungen für das überwiegend aus kohlefaserverstärktem Kunststoff gebaute Flugzeug. Die erste Maschine wurde 2011 an die All Nippon Airways ausgeliefert. Auf der Messe in Farnborough wird Qatar Airways seinen ersten Dreamliner vorstellen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur