IG Metall unterstützt Umsteuern der Peene-Werft in Wolgast hin zu mehr ziviler Produktion
Archivmeldung vom 03.12.2018
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Freigeschaltet durch André OttUm die Folgen des Exportstopps von Rüstungsgütern nach Saudi-Arabien für die Peene-Werft in Wolgast (Mecklenburg-Vorpommern) auszugleichen, fordert die IG Metall von der Bundesregierung Unterstützung durch neue Aufträge der Bundeswehr. "Die Bundesregierung hat Verantwortung für Wolgast", betonte der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Stralsund-Neubrandenburg, Guido Fröschke, in einem Interview mit der in Berlin erscheinendenTageszeitung "neues deutschland".
Diese Aufträge könnten "an Bedingungen zum Umlenken hin zu mehr Zivilaufträgen geknüpft werden", erklärte der Gewerkschafter. Mittel- und langfristig seien Konversionsprojekte richtig. Für die momentane Lage der Peene-Werker sieht Fröschke darin jedoch keine Lösung. "Ehe das umgesetzt ist, sind die Schiffbauer nicht mehr in Wolgast." Die Gewerkschaft fordert stattdessen "wenigstens 80 Prozent Kurzarbeitergeld", um die Beschäftigten am Standort zu halten. Denn es gehe nicht allein um den Schiffbau, sondern um die Zukunft einer ganzen Region.
Am Freitag war Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) zu Besuch in dem Werk in der vorpommerschen Kleinstadt. Wegen des Exportstopps der Bundesregierung für Rüstungsgüter nach Saudi-Arabien war Anfang des Monats die Serienfertigung von Polizeibooten ausgesetzt worden. Den bis zu 150 von Kurzarbeit betroffenen Beschäftigten machte sie Hoffnung auf eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes von 60 auf 70 Prozent. Zudem stellte sie der zur Bremer Lürssen-Gruppe gehörenden Werft im zweiten Halbjahr 2019 Aufträge der Deutschen Marine in Aussicht. Es sei das Ziel der Politik, die Werft unabhängig vom Bau von Patrouillenbooten für Saudi-Arabien zu machen, so Schwesig.
Quelle: neues deutschland (ots)