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Experte für Wirtschaftsrecht fordert Konsequenzen aus Londoner Zinsskandal

Archivmeldung vom 04.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Bonner Wirtschaftsrechtsprofessor und designierte Vorsitzende der Monopolkommission, Daniel Zimmer, fordert nach den Manipulationen des Interbankenzinses Libor Konsequenzen. "Die Geschehnisse der letzten Jahre zeigen, dass das bisher praktizierte System für betrügerische Manipulationen anfällig ist", sagte Zimmer in einem Gespräch mit dem "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe).

Der Libor ist ein täglich vom britischen Bankenverband errechneter Zins, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen würden. Er dient weltweit für viele Geldgeschäfte als Orientierungsmarke. Mehrere Banken sollen sich durch Manipulation des Libor bereichert haben. " Es liegt auf der Hand, dass die Aufdeckung dieser Praxis das Vertrauen in die Integrität des Marktes untergräbt. Referenzzinssätze müssen künftig auf nicht manipulationsanfälliger Grundlage ermittelt werden", so Zimmer. Auch aufsichtsrechtlich sollten nach Einschätzung Zimmers Konsequenzen gezogen werden. "Die internationale Dimension der Libor- und der Euribor-Manipulationen gibt einen Hinweis darauf, dass auch bei der Ermittlung und Ahndung von Fehlverhalten eine europäische Aufsicht in Zukunft sinnvoll sein kann", sagte Zimmer.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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