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Wirtschaftswissenschaftler Dullien: Probleme bei Lieferketten werden sich nächstes Jahr allmählich auflösen

Archivmeldung vom 28.12.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Sebastian Dullien
Sebastian Dullien

Bild: Screenshot Internetseite http://www.dullien.net / Eigenes Werk

Der Konjunkturexperte Sebastian Dullien vermutet, dass die Pandemie erst im Laufe des Jahres 2023 in den Griff zu bekommen ist. Trotzdem sieht der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung schon für 2022 Lichtblicke: "Wir gehen davon aus, dass sich die Probleme bei den Lieferketten nächstes Jahr allmählich auflösen werden", sagte Dullien der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "nd.Der Tag".

Für den konjunkturell "kräftigen Dämpfer" gerade zum Jahresende 2021 seien Probleme bei den Lieferketten entscheidend gewesen. "Da gab es wegen fehlender Halbleiter massive Probleme im Automobilsektor. Wir schätzen, dass ein- bis eineinhalb Millionen Autos deswegen in Deutschland nicht gebaut wurden. Das macht ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus, das deswegen verloren gegangen ist. Das ist eine beachtliche Zahl. Und das hat das Wirtschaftswachstum massiv gebremst", so Dullien gegenüber "nd.DerTag".

"Der Koalitionsvertrag bietet die Voraussetzungen, dass in den nächsten vier Jahren viel umgesetzt werden kann. Die Frage ist nur, ob diese Chance genutzt wird", bewertet Dullien den Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien in Bezug auf Investitionen in die digitale und klimaneutrale Zukunft. Eine Reform der Schuldenbremse wäre laut Dullien jedoch wahrscheinlich besser, ehrlicher und transparenter gewesen. "Aber wenn man sich die einzelnen im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Maßnahmen genauer anschaut, dann sieht man, dass zusätzliche Investitionen in Höhe von jährlich 40 bis 50 Milliarden in den nächsten zehn Jahren durchaus möglich sind", stellt der Ökonom im Gespräch mit "nd.DerTag" fest.

Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)

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