Deutsche Bank trennt sich nach Verstößen von mehr als 20 Top-Managern
Archivmeldung vom 13.11.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBoni weg, Job weg. Mit harter Hand versucht die Deutsche Bank den viel beschworenen Kulturwandel zu erzwingen. Rund 25 Mitarbeitern, die sich nicht an die internen Regeln gehalten haben, wurden Boni in Millionenhöhe gestrichen. Die Mehrzahl von ihnen musste die Bank anschließend verlassen. Das erfuhr das Wall Street Journal Deutschland von einem Insider auf oberer Ebene. „Von den Führungskräften, die ihre Boni zurückzahlen mussten, sind 95 Prozent nicht mehr bei uns“, sagte der Informant.
Mit den Maßnahmen will die Bank den propagierten Kulturwandel vorantreiben. Betroffen sind vor allem Mitarbeiter im Investmentbanking. Dort hatte in den Jahren vor der Finanzkrise Goldgräberstimmung geherrscht: Top-Mitarbeiter kassierten zusätzlich zu hohen Fixgehältern jährlich Boni in Höhe etlicher Millionen. Um das zu erreichen, gingen die Mitarbeiter aber zum Teil immense Risiken ein – und schreckten auch vor fragwürdigen Praktiken nicht zurück.
Im Jahr 2011, also ein Jahr nach Einführung der schärferen Vergütungsverordnung, hatte die Bank Boni im Volumen von 35,1 Millionen Euro einbehalten. 2010 und 2012 zahlte sie dagegen alle Boni aus. Das geht aus den Geschäftsberichten hervor. Die Bank machte auf Anfrage keine Angaben, welche Manager betroffen sind, warum ihre Boni genau einbehalten wurden und ob mit ihnen Aufhebungsverträge vereinbart wurden.
Link zum Artikel: http://www.wsj.de/article/SB10001424052702304644104579193901878480532.html
Quelle: Wall Street Journal Deutschland