Fondsmanager Jens Ehrhardt: Nächstes Jahr fundamental kritisch
Archivmeldung vom 06.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDr. Jens Ehrhardt, Fondsmanager und Vorstandsvorsitzender der DJE Kapital AG äußerte sich im Interview mit dem DAF in der Sendung Eins:Eins Jünemann zur Frage einer Jahresendrallye im DAX. Er glaube, das Hin-und Her zwischen positiven und negativen Faktoren werde man auch in Zukunft haben. Bis zum Jahresende rechne er daher eher "mit einer volatilen Seitwärtsbewegung, als dass wir da wesentlich höher oder wesentlich tiefer gehen".
Für das Jahr 2010 zeigte sich der bekannte Fondsmanager skeptisch.Vom Fundamentalen her dürfte es im nächsten Jahr wieder kritisch werden, da viel was jetzt passiere, einfach einem Stimulusprogramm geschuldet sei. In Amerika habe sich zuletzt auch die Abwrackprämie auf den Konsum ausgewirkt, gleichzeitig sei der private Immobilienmarkt wieder gestiegen. Unter anderem, weil die Amerikaner 8000 Dollar vom Staat bekämen, wenn sie sich ein Haus kauften. Auch diese Abwrackprämie gewissermaßen für den Immobilienmarkt werde aber einmal aufhören.
Sobald dieser staatliche Stimulus aufhöre, sei mit einem Rückgang zu rechnen: "da denke ich werden wir im nächsten Jahr wieder in ein gewisses Loch fallen. Denn diese Staatsprogramme wird man nicht unendlich weiterfahren können".
Zum Potenzial des Goldpreises äußerte sich Dr. Jens Ehrhardt sehr optimistisch.
Gold sei die einzige Anlage, die sowohl im letzten Jahr gestiegen sei, als auch in diesem Jahr "Das ist eine Geschichte, wo man dabei bleiben kann."
Auch zu Schwellenländern und ihrer Zukunft zeigte sich Ehrhardt optimistisch. Die Schwellenländermärkte würden wesentlich stärker wachsen. Gründe seien sowohl die demografische Entwicklung, als auch die Mentalität. Konsum stünde ganz oben an. Diese jungen Volkswirtschaften würden wesentlich stärker wachsen, "deswegen sollte man auch dort sein Geld zunehmend hin verlagern". Dabei betonte der bekannte Fondsmanager besonders Asien.
Eher trübe Aussichten prognostizierte Dr. Jens Ehrhardt beim Dollar. Dieser dürfte weiterhin schwach bleiben. Obama dürfte Schwierigkeiten haben, weitere Ankurbelungs-Programme durchzusetzen, was bedeute, die Notenbank müsse Geld drucken um das Ganze aufzufangen. Und das werde dem Dollar nicht bekommen.
Quelle: DAF Deutsches Anleger Fernsehen AG